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Parodie zum Thema Fiktion

von  Dart

14.

    „Achtung, die erste und zweite Salve hat nur Oberflächenschaden verursacht. Der Generator ist immer noch aktiv,“ brüllte Kommandantin Arbol ins Mikrofon:
    „Kapitän Bar, wie viel Energie haben sie noch?“
    „Nur noch für einen Schuss. Mehr gibt die Maschine her!“ erwiderte Han.
    „Hm, das klingt nicht gut!“
  Besorgt sah Arbol auf. Wenn sie jetzt den Generator nicht treffen würden, wäre alles vorbei.
    „Feuer frei!“
  Han holte alles aus der Halo II, was es zu holen gab. Eine weitere tödlich geladene Wolke aus Ionen raste auf den Kubus zu. Hunderte Augenpaare beobachteten, wie sie sich dem Würfel näherte.
    „Zehn Sekunden bis zum Einschlag, … fünf, vier, drei … he, was?"
  Ein kleiner feindlicher Einmannjäger drehte plötzlich bei und raste genau in die Wolke hinein. Innerhalb von Sekundenbruchteilen versagten alle elektronischen Systeme des kleinen Schiffes. Die Ionenwolke verschwand spurlos. Entsetzt schauten Han und Polo auf das Wrack, das langsam abtrieb. Das war es, nun war alles vorbei!

  Auf dem Worg-Wahnsinnswürfel hatte sich der Diktator wieder gefangen. Langsam ordnete er seine Kleidung. Er nahm seine kleine Fernbedienung und steckte sie wieder in die Robe. Dafür holte er jetzt einen anderen Plastikgegenstand zutage, mit dem er jetzt auf Rod zuging. Der lag noch immer stöhnend auf dem Boden. Als der Diktator direkt vor ihm stand, fing er wieder an, eiskalt zu grinsen. Er hob den länglichen Plastikgegenstand und drückte einen kleinen seitlichen Schalter. Ein kleiner Blitz entlud sich an der Spitze.
    „Ein Elektroschocker. Nicht schlecht was?“
  Blitzschnell hieb er mit dem Schocker auf Rod ein. Er schrie auf, als der elektrische Strom durch seinen Körper jagte. Allerdings hinderte das den Diktator nicht daran, den Schocker weiter in Rod’s Körper zu stoßen.
  Langsam gelang es Breyder, wieder aufzustehen. Schwer atmend holperte er zum Diktator hinüber. Der hatte Rod nicht nur jede Menge Strom in den Körper gepumpt, sondern auch gleichzeitig dessen Gesicht bemalt. So hatte Rod jetzt einen kleinen Schnurrbart, ziemlich lange Wimpern und kleine Tränen rollten über sein Gesicht. Der Diktator stutzte. Tränen? Die hatte er gar nicht gemalt. Egal, es machte mehr Spaß, Rod zu foltern, als über irgendwelche Tränen nachzudenken.
  Breyder keuchte tief. Auf seiner Papiertüte leuchteten die Schatten der kleinen Entladungen. Vorsichtig sah er zum Diktator, der ständig Rod malträtierte. Dann sah er wieder Rod. Dann wieder zum Diktator. Und wieder zu Rod. Und wieder zum Diktator. Wieder zu Rod. Wieder zum Diktator. Wieder zu Rod. Wieder zum Diktator (Gähn). Also, um das Ganze etwas abzukürzen, Breyder schaute noch eine Viertelstunde zwischen den beiden her und fällte dann eine Entscheidung. Blitzschnell riss er mit seinem linken Arm den Diktator hoch und warf ihn mit so viel Kraft wie möglich von sich fort. Da er allerdings schon ziemlich geschwächt war, flog der Diktator nur zwei Meter weit. Wütend richtete der sich auf. Seine Augen funkelten vor reinem Zorn:
    „Breyder! Was sollte das?“
    „Es reicht. Ihr seid lächerlich, Meister. Ich habe immer versucht, zu euch aufzusehen, doch ihr seid nichts weiter als ein zurückgebliebener dämlicher Wahnsinniger!“ keuchte Breyder:
    „Ich versuche, Ordnung und Disziplin in eure Diktatur zu bringen, aber ihr benehmt euch wie ein störrisches Kind. Und jetzt foltert ihr auch noch meinen Sohn! Ich habe einfach die Schnauze voll. Hiermit seid ihr eures Amtes enthoben, Meister!“
  Der Diktator krabbelte ängstlich zurück:
    „Aber … aber was soll das, Earl Breyder, mein Freund?“
  Breyder griff an seinen Gürtel und hob einen Blaster nach oben:
    „Eure Diktatur ist hiermit beendet!“
  Mit einem Klicken des Abzuges löste sich der tödliche Laserschuss, der den Diktator direkt zwischen den Augen traf. Mit einem letzten Zucken sackte er zusammen und starb. Breyder ließ den Blaster fallen und lief schwerfällig zu Rod. Sorgsam schüttelte er ihn an der Schulter. Mit einem Stöhnen drehte sich Rod um.
    „Was ist passiert?“
    „Keine Angst, mein Sohn. Ab jetzt wird alles gut. Der Diktator ist tot!“
    „Cool,“ röchelte er.
    „Ich werde den sofortigen Rückzugsbefehl anordnen, damit diese wahnsinnige Schlacht da draußen endlich ein Ende findet!“
  Er half Rod auf. Da Rod ziemlich schwer verletzt war, musste Breyder ihn stützen. Gemeinsam gingen sie in Richtung des Kommandozentrums.
  Der Zufall ist das launigste Wesen der Natur. Er ist mit keinem Naturgesetz zu berechnen. Vielleicht heißt er ja deswegen Zufall. Und wie bereits gesagt ist der Zufall sehr launisch. Um genau zu sein, ist er manchmal sogar sehr, sehr launisch! So auch in diesem Fall. Vielleicht wollte der Zufall sich auch nur mal wieder bemerkbar machen. Ich weiß es nicht.
  Auf jeden Fall schlichen Breyder und Rod gerade durch einen Korridor, der zum Kommandozentrum führen würde. Rein zufällig eilte ihnen eine Truppe der weiß gepanzerten Soldaten entgegen. Rein zufällig löste sich ein Schnürsenkel an einem Stiefel eines Soldaten. Rein zufällig trat er mit seinem anderen Fuß drauf. Rein zufällig stolperte er und verlor das Gleichgewicht. Rein zufällig fiel er hin. Rein zufällig knallte dabei sein Blastergewehr auf den Boden. Rein zufällig hatte es in diesem Moment eine Panne. Rein zufällig löste sich dabei ein Schuss. Rein zufällig traf der Schuss Breyder’s Brust. Der stürzte der Schwerkraft folgend auf den Boden.
    „Oh, mein Gott! Breyder!“
  Schwer atmend drehte sich der schwarze Earl um:
    „Rod … ney. Mich hat’s erwischt!“
    „Ach, sag bloß.“
  Zitternd griff Breyder nach Rod’s Hand. Sein Atem ging immer schwerer.
    „Rod … bitte, ich … will … dich noch einmal … mit meinen … eigenen Augen sehen!“
    „Dann nimm doch die Papiertüte ab!“
    „Ich … habe … keine … Kraft mehr!“
  Rod seufzte und griff nach der Tüte. Langsam schob er sie nach oben, bis sie Breyder's Kopf vollständig entblößte. Ein äußerst fauliger Gestank verbreitete sich schnell in der Luft. Rod zuckte zusammen. Lars Breyder's Gesicht war von Narben überzogen. Seine Augen, die seit Jahrzehnten kein Licht mehr gesehen hatten, blinzelten stark. Ein struppiger und ungepflegter Bart zierte sein Gesicht. Breyder machte derzeit einen ziemlich verblüfften Ausdruck:
    „Hey, du bist ja wirklich nicht mein Sohn!“ hauchte er hervor.
  Er gab noch einen ziemlich unsanften Laut von sich und erschlaffte dann. Rod schaute ihn fragend an:
    „Breyder?“
  Sanft schlug Rod ihm auf die Wange. Breyder rührte sich nicht.
    „Tja, das ist schlecht!“
  Der gestolperte Soldat war mittlerweile wieder aufgestanden und humpelte zu Rod hinüber. Panisch fing er an zu stammeln:
    „Das, das tut mir, also naja, das wollte ich nicht. Wer ist das eigentlich?“
    „Nun ja, sie haben gerade Lars Breyder, den schwarzen Earl, erschossen!“
  Der Soldat fing panisch an, mit seinen Armen herumzuwedeln:
    „Oh, mein Gott. Wenn der Diktator davon erfährt.“
    „Keine Angst, der ist auch schon tot!“
  Der Soldat fing an, an seinem Helm herumzufingern. Mit zitternden Händen nahm er ihn ab und hielt ihn gegen seine Brust, als Zeichen der Ehre. Rod schaute kurz in dessen Gesicht und wandte sich wieder zu Breyder. Allerdings nicht wirklich lange. Langsam drehte er sich wieder zu dem Soldaten. Entsetzen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Der Soldat drehte sich zu Rod um. Der Soldat hatte jedoch kein Gesicht.
  Er hatte eine Papiertüte auf dem Kopf!

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