Ein kleiner Hund für Marcy

Kurzgeschichte zum Thema Trauma

von  Martina

Marcy hielt den kleinen Hund im Arm. Schwarz war er, pechschwarz, deshalb nannte sie ihn Blacky. Er war so niedlich und süß, das Marcy ihn den ganzen Tag an ihr kleines Herz drückte und ihn mit kleinen, schmatzenden Küssen übersäte. Sein Fell glänzte seidig und immer wieder vergrub sie ihr kleines vor Freude erötetes Gesichtchen darin. Sie liebte auch seinen Geruch. Ja, Welpen hatten einen besonderen Duft. Endlich hatte sie ihn bekommen, zu ihrem 6. Geburtstag. Wie lange hatte sie sich nach etwas gesehnt, das ihr gehörte, ihr ganz allein. Blacky schleckte ihr mit seiner kleinen Zunge die Hand, und seine Rute wedelte ohne Unterbrechung. Oh, wie sie ihn liebte. Fast, wie Daddy sie lieben musste. Ja, er nannte sie auch immer seinen kleinen Sonnenschein. Und als sie sich so sehnlichst einen Hund wünschte, versprach er ihr einen, wenn sie nur immer schön lieb zu ihm sein würde. Ja, Papa hatte sein Versprechen gehalten. Nun würde sie immer einen Freund an ihrer Seite haben, und wenn Papa ihr dann wieder weh tat, wenn sie wieder großes Mädchen spielen musste, dann würde sie in Blacky´s süße Knopfaugen sehen, und sie würde ihn wieder herzen und lieben, so wie Papa es mit ihr tat. Aber sie würde ihm dabei keinen Schmerz zufügen. Er war doch noch so klein, fast noch ein Baby....

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram