Bruno, der letze Bär - die Geburt

Geschichte zum Thema Mensch und Tier

von  Omnahmashivaya

Es war ein sonniger Frühlingsmorgen. Die Tautropfen hingen in den Gräsern und Spinnennetzen und glitzerten um die Wette. Eine Vielzahl an Singvögeln stimmte ein fröhliches Morgenkonzert in den Wipfeln der Tannen und dem Geäst der Wachholderbeerbüsche und anderen Bäumen an. Saftiggrüne junge Blätter der Laubbäume wiegten sich in einer leichten Brise.
Ein kleines Eichhörnchen turnte vergnügt auf einem Baumstumpfen herum, riss eine kleine Knospe von einem herunter hängenden Ast ab und mampfte die kleine Leckerei zufrieden in sich hinein. In dieser Idylle schien alles noch so friedlich und unberührt. Natur pur, von einem Menschenfuß noch nie betreten.
Jurka, eine große Braunbärin streifte durch die schattigen Wälder. Ihr Gang wirkte plump und schwer. Sie war trächtig und die Geburt ihres Jungen stand kurz bevor. Stöhnend ließ sie sich an einem Gewässer nieder und trank das frische Quellwasser. Einige Zeit später verschwand sie unter einem Moos bewachsenem Felsvorsprung. Es war ihre Höhle, in der sie sich nun für die Geburt vorbereiten würde. Sie lehnte sich bequem an eine Felswand und wartete. In regelmäßigen Abständen bekam sie die Wehen. Am ganzen Körper zitternd stieß sie klagende Laute aus, die durch das Echo durch den ganzen Wald hallten. Endlich war es soweit. Der kleine runde Kopf des Bärenjungen kam zum Vorschein und der Körper folgte sehr schnell. Die Bärin biss die Fruchtblase auf und die Nabelschnur ab, fraß einen Teil der Nachgeburt und leckte dann mit ihrer rauen Zunge den kleinen Bären liebevoll ab.
Zärtlich stupste sie ihn mit ihrer großen feuchten Bärenschnauze an. Der Kleine wimmerte leise und taperte eiernd ein paar Schritte vor und zurück. Hilflos und Unbeholfen sah das aus. Seine Augen waren ja noch geschlossen und sein Kopf war so schwer, so dass er ihn zwischendurch abgelegen musste. Die Bärenmutter packte ihn vorsichtig im Nacken und setze ihn an ihren Bauch. Kurze Zeit später fand er die Zitzen der Mutter und begann eifrig und schmatzend die Milch zu trinken. Seine kleine Bärentatze drückte sachte dabei in den Bauch der Mutter. Ein zufriedenes Grummeln und Gurren ertönte so dann und wann. Die Mutter lag die meiste Zeit regungslos wie ein Stein auf dem Boden und atmete zwischendurch tief ein und aus. Bruno war geboren, ihr wunderschönes Bärenjunges.

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Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (26.07.09)
So ein bärenkind würde ich auch gern mal sehen.
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