Mordopfer No. 7

Gedicht zum Thema Mord/Mörder

von  Poetikerin

Zwanzig Jahre später
hatte ich immer noch
die selbe Angst.
Mit zitternden Händen
stand ich nun da …
Wartete auf seine Liebe
die er mir zu Teil werden ließ
mit jedem Schlag aufs Neue.
Es musste Liebe sein,
denn für mich war er Gott.
Ein unbarmherziger Gott,
der meine Welt bestimmte.
Jeden Abend war es so;
ich kniete mich nieder,
sprach flehend zu meinem Vater,
doch er erhörte mich nicht.
Noch immer hörte er mich nicht.
Vielleicht will er mich nicht.
Nicht hören, nicht lieben.
Das Poltern lässt mich erwachen
aus meinem langen Traum.
Die offene Schere auf dem Boden,
das Blut an meinen Händen,
lässt mich begreifen:
Gott ist tot!
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Kommentare zu diesem Text

Psychotrop (28)
(11.11.08)
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