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d e r r e u i g e m o n o l o g

Monolog zum Thema Erkenntnis

von  Prinky

Tod.
So plötzlich, kalt
DAS GRAB
DAS HERZ
danach

Im Schweigen liegt eine mächtige Kommunikation. Der Wandel von Meinungen und festen Standpunkten. Aber auch das eventuelle spätere Eingeständnis falsch gelegen zu haben.

Wenn wir uns sahen, waren unsere Blicke zwar abweisend, doch freundlicher Natur. Die Abneigung war spürbar. Wir ließen nichts aus, keine Möglichkeit schien gering genug, um nicht doch gegen den anderen verwendet zu werden. Und doch taten wir uns nicht weh, jedenfalls nicht körperlich.

Es war wie bei verhassten Nachbarn in ihrer jeweiligen Doppelhaushälfte. Die Mauer aus Stein oder Pflanzen wuchs stetig in den Himmel. Die Beschwerden häuften sich, und Anzeigen eroberten den Horizont der Schwäche.

Wir taten alles, um unsere jeweiligen Freunde gegen die anderen aufzubringen. Die kleinste Schwäche des anderen war die größte Stärke von einem selbst. Jedenfalls wuchs der Glaube in uns stetig daran. Wir wollten keinen Frieden für uns! Wir wollten den Krieg von Abneigung und gespieltem Desinteresse am anderen. Und doch frage ich mich manchmal, ob diese Abneigung nicht auch eine Art von Nähe war? Denn man hätte sich auch nicht wahrnehmen können. Aber dann wäre man sich einfach aus dem Weg gegangen, und hätte somit niemals diese Nähe erfahren, die wir damals so schrecklich fanden.

Es waren Jahre, die ich im Rückblick nicht verfluche, denn sie waren ein Teil meiner Bestimmung. Deiner wie meiner. Aber trotzdem beschleicht mich der Gedanke von verlorener Zeit, denn wir hätten diese auch interessanter gestalten können. Vielleicht hätten wir nur die Chance gebraucht, uns einmal nicht aus dem Weg gehen zu können. Im Fahrstuhl für Stunden eingeschlossen,  so eine Möglichkeit wäre bestimmt sinnvoll gewesen. Denn diese Situation hätte die Möglichkeit der enorm wichtigen Kommunikation eröffnet.

Jetzt stehe ich vor deinem Grab. Der Trauerzug ist weg, und die Stille hat mich zu all diesen Gedanken verführt. Ich hatte sie schon länger, aber jetzt über deinem Grab zu stehen, dich anmeckern können, ohne das du mir deine Wort,- bzw. Haßtiraden an den Kopf werfen kannst, erfüllt mich nicht mehr!Schon komisch, wenn sich plötzlich Möglichkeiten eröffnen, sich Finger reichen, die sich plötzlich nicht mehr fassen wollen!?

Ich hatte Zeit über uns nachzudenken. Viele Jahre sind vergangen. Der Geist wird älter, und man überdenkt Situationen, die man noch vor Jahren als normal abgetan hätte. Ich weiß, nichts mehr ist veränderbar. DU und ICH ist nun endgültig Vergangenheit. Aber Du und ICH waren ein Bestandteil unserer Zeit auf Erden. Ich bin nun alleingelassen worden. Sollte ich mich freuen?
Nein! Früher wäre ich nicht als Trauerkloß herumgelaufen, doch heute weiß ich das dein Verlust einfach schwer-
wiegend ist. Nun kann ich mich nicht mehr mit dir aussprechen, uns die Möglichkeit eröffnen vergangene Fehler zu belichten, somit das ein oder andere zu berichtigen. Das wäre notwendig gewesen. Mutter und Vater weinten, aber ich werde dir nur noch eine Rose aufs Grab legen!
Schwester, ich liebe dich doch! Die Rose wird welken, doch mein Herz ist nun für ewig erwacht...b a l d...

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Kommentare zu diesem Text

steinkreistänzerin (46)
(29.09.06)
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 Prinky meinte dazu am 29.09.06:
Danke, danke...PS. Ausführlich geschrieben haben wir ja schon!
Micha
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