Eigentlich

Monolog zum Thema Innenwelt

von  Martina

Eigentlich
wollte ich nicht mit dir reden. Kein Wort mehr, welches mich wieder elendig verrät. Kein Wort mehr, das wieder dazu verurteilt ist, missverstanden zu werden.
Doch, ich rede oft mit dir, aber dann in Gedanken. Da versuche ich dir zu erklären, was mich bewog, zu erstarren in unserer Beziehung.
Auch über die Widersprüche, über die ich in der letzten Zeit dauernd gestolpert bin. Sie lagen stets im Weg rum. Vielleicht hast du gehofft, ich würde sie nicht bemerken. Oder du wolltest, dass sie meinem Glauben an dich das Genick brechen.
Ich weiß es nicht. Jedenfalls konnte ich sie mir nicht mehr schön reden, und du hast es auch nicht vesucht. Du wolltest mir deine Stolperfallen nicht mal erklären.
Nimm sie hin und schluck sie. Auch dazu war ich nicht bereit.
Am Anfang, hast du mir erzählt, dass ich über alles mit dir reden kann. Es würde nichts geben, was du nicht erklären könntest. Ja, du hast es versucht, und am Anfang war auch alles schön. Dann kam die Zeit, da wurde es dir lästig zu erklären. Wahrscheinlich war ich dir lästig, zu unbequem. Weil ich nicht einfach geglaubt hab, weil ich mich nicht einfach mit einer Begründung, die für mich keine war, abgefunden habe. Weißt du, ich wollte nicht mehr mit dir reden, es würde auch nichts bringen. Du scheinst eine andere Sprache zu sprechen, obwohl sie sich gleich anhört. Ohne Worte ging alles immer gut, da gabs keine Missverständnisse.

Aber was bleibt mir sonst, bei dieser Entfernung, wo ich nicht aus deinem Gesicht lesen kann?

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