Die "Chain Gang" vorm Supermarkt

Bericht zum Thema Politik

von  Shagreen

Chemnitz - Kürzlich machte der Minister für Arbeit und Erholung einen Vorschlag, wie man Langzeitarbeitslose sinnvoll zum Nutzen der Volksgemeinschaft anwenden könnte. In unserer konsumorientierten Gesellschaft sollte man den Dienst direkt am Kunden leisten, sagte er der Presse. So könnte man HartzIV-Positive als mietbare Einkaufsträger anstellen und in dieser Stellung auch anketten. Das Prinzip sei einfach und dem herkömmlichen Modell der Einkaufswagen zu entnehmen. Die Delinquenten stehen in Reihe hintereinander und sind an einer Kette mit dem Vordermann verbunden. Die Hand- oder Fußfessel löst sich bei Entrichtung eines Euros, der in die dafür vorgesehene Öffnung (an der Fessel) gesteckt wird. Nach erfolgtem Einkauf und Wiederankettung wandert der Euro wieder in die Tasche des Käufers. Es handelt sich also gewissermaßen um Body-Leasing zum Nulltarif. Natürlich kann es vorkommen, daß der Einkaufsträger bis zur Wohnung des Kunden mitgenommen wird und dann sich selbst überlassen bleibt. Feldjäger müßten dann die herrenlos gewordenen Dummies wieder einsammeln und ihrer Bestimmung zuführen. Ein weiterer Nachteil ist auch der etwas größere Platzbedarf, da sich die Mietlinge (noch) nicht ineinanderschieben lassen. Auch Schlangestehen müßte wieder antrainiert werden. Selbst bei Ostdeutschen ist das kasernensozialistisch eingeübte Stehvermögen zurückgegangen, bemängelte der Minister. Aber noch haben die rollenden Drahtgeflechte den 1-Euro-Job sicher. Wie lange noch?

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