Das Ende des Universums

Geschichte zum Thema Weltuntergang/ Endzeit

von  Kabarakh

Am Anfang war... das NICHTS.
Aus dem NICHTS wurde...

...wieder nichts, zumindest nichts vernünftiges. Zuerst gab es Staub, Dreck und Vakuum, aus dem langsam das Universum wurde, wie wir es heute kennen, bevölkert von Wesen, die theoretisch aus Elementen bestehen, die durch Kernfusion entstanden sind... kurz ausgedrückt, aus dem Müll alter Sterne.

Einer dieser Müll-Ansammlungen bin ich, der Zeth’Ba-ruma Kabarakh. Die Zeth’Ba-Ruma sind wie die Menschen, nur besser. Unsere Hautfarbe ist grün anstelle von... „hautfarben“, wir haben 4 Arme und 2 Beine im Gegensatz zu den menschlichen 2 und 2, und vor allem liegt unser Fortpflanzungsorgan nicht im (oder am) Ausscheidungsort der verdauten Nahrung... (welcher Konstrukteur legt schon den Vergnügungspark zur Müllentsorgungsanlage?)

Jedenfalls haben wir Zeths (wie Freunde unsere Rasse nennen dürfen) die Geschichte des Universums erforscht. Wir haben nicht danach geforscht, die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest zu finden, nein, uns interessiert eher das Materielle des Universums, und vor allem wo es herkommt und wo es hingeht.

Wir haben folgende Entdeckung gemacht: Das Universum wird kollabieren und total zerstört werden, was jeder weiß, jedoch nicht aufgrund fehlender oder zu starker Anziehungskräfte, was jeder vermutet. Nein, es wird kollabieren, weil jemand eine bestimmte Tat vollbringt, die das Raum-Zeit-Gefüge auseinander reißen wird. Nachdem wir diese Sache herausgefunden hatten, war die Mission der Zeth’Ba-ruma klar: Zu verhindern, dass das Universum verschwindet! Das heilige Ta’stat’Ur darf nicht vernichtet werden, zumindest sagte uns das das Forschungsergebnis.

Gemeinsam mit 12 Rassenangehörigen, den mutigsten, agilsten, stärksten und treffsichersten Zeths, machte ich mich auf den Weg zu Homuri Beta, dem letzten bewohnbaren Planeten vor der Ballung Schwarzer Löcher im Mirukami-Sektor. (Wer hat sich eigentlich diese Namen ausgedacht?) Angeblich soll gegen 16-00 auf Homuri Beta die Zerstörung des Ta’stat’Ur eingeleitet werden, welche um 17-00 vollzogen sein wird und so um 17-01 zur vollständigen Zerstörung des Universums führt.

Auf dem Weg stellten wir uns bösartigen Monstern wie dem Shorsh-B’Wush und heimtückischen Gefahren wie Fast-Food aus McDoofland („Ich hasse es“), doch wir kamen pünktlich an (wenn auch mit einer Magenverstimmung und 10 Schuss fehlender Munition für das Scharfschützengewehr... unsere Meisterschützin Shakala hatte ein paar Schuss auf den Kopf und das nicht vorhandene Herz des Shorch verschwendet, bis wir gemerkt hatten, dass sich dort keine lebenswichtigen Organe befinden. So musste sie ihm in den Brustkorb schießen, um die Lunge zu durchlöchern, was zum Erstickungstod führte.)

Auf der Planetenoberfläche, der eurer lächerlichen „Erde“ nicht unähnlich, bauten unsere Meistertechniker im Team erstmal den Scanner auf, während Shakala, der Späher Rumok und ich im Speeder die Gegend erkundeten. Bereits nach kürzester Zeit war die Ausrüstung komplett on line und die nähere Umgebung überwacht. Nun hieß es warten.

Bereits nach kurzer Zeit, nur fast 12 Stunden, kam ein Shuttle in den Orbit von Humori Beta. Die Kennzeichen, das Design, sogar die Spuren der Abfallstoffe des Atemluftrecyclers stimmten mit den Vorhersagen überein. Nun stand unser Zeitlimit fest: Genau eine Stunde und eine Minute würde das Universum bestehen, falls wir nichts unternehmen. Rumok nahm seinen Platz im Speeder ein, direkt hinter mir, dem besten Piloten, den die Zeths je gesehen hatten. Shakala besetzte die Speeder-Kanone, und auch der Rest unseres Teams nahm die gewohnten Positionen ein.

„Noch nicht loslegen, sie sind noch zu weit vom Gravitationsfeld des Planeten entfernt, wenn wir sie jetzt erledigen, fällt das Ta’stat’Ur direkt in die Schwarzen Löcher. Schlagt erst zu wenn ich loslege!“ – „Verstanden, Kabarakh!“, kam die Bestätigung.

Das Shuttle nährte sich bis auf 3 Klicks, bevor ich den Antrieb des Speeders von 0 auf 100% Leistung hochfuhr. Mit lautem Dröhnen rauschten wir los, direkt auf den Anflugvektor unseres Opfers, gleichzeitig wurden die Boden-Luft-Kanonen hochgefahren. Ich setzte einen warnenden Funkspruch ab: „An den Captain des Shuttles: Rücken sie das Ta’stat’Ur raus!“ – Keine Reaktion – „Kooperieren sie und ihnen wird nichts geschehen!“

Auf diese Warnung kam sogar eine Antwort zurück: „Wadd fürn Ding wolln se? Hörn se ma, son Shit ham wa net. Mir sin nur n paar Leudde, dien Ausfluch machn um zu chilln. Un jetz sperrn se ihre Lauscher auf: Wenn se Mist baun, wern mir es heimzahln, damit das klar is!“
Das konnten wir nicht auf uns sitzen lassen, erst leugnen sie, dass sie das Ta’stat’Ur haben, und dann drohen sie uns auch noch? „Eröffnet das Feuer, zielt auf den Hauptantrieb, lasst jedoch die Schwebefelder intakt. Das Ta’stat’Ur darf keinen Kratzer bekommen!“

Sofort war die Luft erfüllt von Laserfeuer und Raketen. Das Shuttle blieb jedoch ohne Schaden, da es seine Schilde aktiviert hatte und kein Schuss eine kritische Stelle traf. Zusätzlich fuhr es ganze Reihen versteckter Laser- und Ionenkanonenbatterien aus und erwiderte das Feuer. Dank meinen überragenden Fähigkeiten als Pilot (nein, ich bin nicht eingebildet) kam der Speeder erst einmal ohne große Schäden davon, doch das Dauerfeuer ging weiter.
Nun waren also Shakalas Fähigkeiten gefragt, denn direkt am Schildgenerator gibt es eine kleine Schwachstelle, die, richtig getroffen, zu einem Totalausfall der Schilde führt. Doch bei meinen High-Speed-Ausweichmanövern hatte selbst unsere Meisterschützin keine Aussicht auf einen Treffer.
„Halt doch mal still, du Meisterpilot! Wie will man da was treffen?“ „Sei du doch still, ich muss mich konzentrieren, sonst werden wir vom Himmel geblasen!“

Eine Erschütterung ging durch den Speeder, und es war klar, dass wir ernsthaft getroffen waren. Ein Laserstrahl hatte sich genau durch die die Zuleitung zum Antrieb gebrannt, was ihn gerade so schwächte, dass ich nicht mehr ausweichen konnte und die maximale Flugdauer des Speeders kräftig sank. Shakala nutze die Gelegenheit, um die Schilde des Shuttles mit einem gezielten Schuss zu erledigen, doch an unserem drohenden Absturz änderte auch die Tatsache nichts, dass durch die fehlenden Schilde unsere Boden-Luft-Kanonen das Shuttle zur Landung zwingen konnten.

„Wir müssen aussteigen! Der Speeder ist verloren. Ich zieh ihn noch etwas in Richtung Basis, dann wird der Weg für uns kürzer.“ Gesagt, getan, und dazu noch etwas Höhe gewonnen. Im Gleitflug nährten wir uns unserem kleinen Stützpunkt, und kurz darauf aktivierte ich die Schleudersitze. Während wir langsam zur Erde in den Kampf zwischen der Shuttlebesatzung und den Zeths sinken, gleitet der Speeder weiter, doch anstelle dass er langsam sinkt und abstürzt, fliegt er mehr und mehr Richtung schwarze Löcher... da wussten wir auch, was auf einen Speeder anziehen wirkt. Ein rascher Blick auf den Chronometer zeigte mir, was ich befürchtet hatte: Nur noch 15 min bis zur Zerstörung des Universums!

Kaum aus den Sicherheitsgurten befreit, nahmen Shakala, Rumok und ich Kampfpositionen ein. Durch den vorigen Gleitflug befanden wir uns in einer Position, um unseren Gegner in die Flanke fallen zu können. Shakala eröffnete unentdeckt das Feuer und erwischte sofort einen, doch die anderen waren gut, das mussten wir ihnen lassen...

Kaum fiel ihr Kamerad, wirbelten 2 der Kämpfer herum und schossen auf unsere Deckung. Einer nagelte uns mit Dauerfeuer fest, während der andere gezielt auf die Ränder der Felsen vor uns schoss, um geschmolzenen Stein und heiße Splitter auf uns regnen zu lassen. Zum Schießen kamen wir so nicht mehr.

Plötzlich sprang Shakala auf und rannte los, das Feuer auf sich ziehend. Rumok und ich nutzen die Ablenkung, um schnell die beiden auszuschalten, während die anderen Zeths den Rest der Crew des Shuttles erledigten.
Einen Befehl musste ich noch geben: „Durchsucht sofort das Shuttle und stellt das Ta’stat’Ur sicher! Im Prinzip haben wir das Universum gerettet, nur wer weiß, was in den 5 Minuten passiert, die es bis zur eigentlichen Zerstörung des heiligen Dings noch wären.“
„Commander Kabarakh, kommen sie mal hier herüber“, ertönte Rumoks Stimme zwischen den nahen Felsen.

Schon am Klang seiner Stimme war mir klar, dass etwas nicht stimmte, und dieser Eindruck wurde bestätigt, als ich näher kam. Auf dem Boden zwischen den Felsen kniete Rumok, vor ihm lag Shakala, blutüberströmt und mit einem rauchenden Loch im Bauch. Mir entfuhr eine Bemerkung, die eurem „Oh mein Gott“ entsprechen würde.
„Hat es geklappt?“ hauchte die Meisterschützin mit schwacher Stimme. „Die Besatzung des Shuttles ist erledigt, wir durchsuchen es nach dem Ta’stat’Ur. Aber sei erstmal ruhig und spar deine Kräfte, wir bringen dich zu den Ärzten.“
„Was zum Teufel hast du dir gedacht? Durch deine Aktion haben wir zwar gewonnen, aber dich beinahe verloren!“ schrie Rumok plötzlich. „Es... wäre sonst keine Zeit geblieben.“ Shakalas Stimme wurde immer schwächer. „Rettet das Universum und... denkt immer an... mich“.
Schließlich gab sie nach und hauchte ihr Leben aus. Rumok und ich wandten uns ab, beide trauernd, doch ohne Lust irgendwas zu reden.

„Commander?“ ertönte mein Funkgerät. „Was denn jetzt schon wieder? Shakala ist eben gestorben und ich möchte nicht gestört werden!“ „Es ist aber wichtig, kommen sie zur Basis?“

Was blieb mir anderes übrig? Als ich dort war, ließ ich meinem Ärger dem Funker gegenüber freien Lauf und beschimpfte ihn, doch er erklärte mir was los war: „Wir haben eine Meldung von Zuhause bekommen. Sie besagt, dass wir keinen Erfolg hatten und das Ta’stat’Ur jeden Moment zerstört wird. Außerdem... heißt es nicht Ta’stat’Ur, sondern es war die ganze Zeit eine Tastatur gemeint, konkret die Tatstatur des Speeders.“
„Was soll das heißen, die Tastatur des Speeders?“ „Sehen sie, Commander, in der Tastatur ist ein Miniatur-Weißes-Loch, welches zusammen mit dem Treibstoff die Energie liefert. Dieses Weiße Loch wird in ein Schwarzes Loch fallen, dieses in einer riesigen Explosion vernichten, welche die restlichen Schwarzen Löcher im Kern kollabieren lässt. Und ohne die Anziehungskräfte im Kern...“ „... wird das Universum vernichtet? Wir sind schuld an der Zerstörung...Ich fasse es nicht.“ Nachdenklich betrachtete ich das Shuttle, als mir plötzlich eine Idee kam: „Wie wärs, wenn wir den Speeder zerstören, bevor er in das Schwarze Loch eintritt? Dann kommt es nicht zur Verbindung des Schwarzen und des Weißen Loches.“

Gesagt, getan, alle verfügbaren Kanonen eröffneten das Feuer. Gezielt hatten wir richtig, doch die starken Anziehungskräfte der Ballung verzerrten die Flugwege jedes Geschosses. „Jetzt bräuchten wir Shakala...“ Erst als ich von Rumok angefahren wurde, merkte ich, dass ich laut gedacht hatte. „Wir bräuchten sie? Sie ist tot, ! Sie ist tot...“ und damit kamen Rumok die Tränen. Auch ich trauerte um sie, doch nicht in diesem Umfang. Hatte er sie etwas geliebt? Egal, darüber konnte ich mir später Gedanken machen, falls es ein später geben wird.

„Status: Noch eine Minute“ gab da jemand bekannt. Ich resignierte. „So können wir den Speeder nicht aufhalten, das wars. Wir haben keine Chance mehr.“

Zusammen betrachteten wir die letzten Sekunden des Shuttlefluges, bis es in das Schwarze Loch eintrat. Es kam zu der angekündigten Explosion und zum Kollabieren der Ballung. Die Druckwelle schleuderte Homuri Beta aus seiner Umlaufbahn und in Richtung Rand des Universums. Wir können nichts mehr machen, unser Universum verteilt sich und zerfällt, und alles nur wegen den Zeths. Ich verfasse diesen Bericht für jeden, der einmal forschen möchte, wann und wie „sein“ Universum vernichtet wird, um es zu verhindern. Lasst euch das eine Lehre sein, mit dem Wissen über die Zukunft herumzupfuschen ist fruchtlos. Versucht es gar nicht erst.

Und nun wollen wir mal sehen, wo Homuri Beta und die 12 verbliebenen Zeths landen werden. Ich hoffe, wir werden überleben...


Anmerkung von Kabarakh:

Bei einem Internetgame hatte jmd nen Wettbewerb ausgerufen, er wollte die beste Geschichte zum Thema "Ende des Universums" finden.

Leider hatte er Probleme und musste den Wettbewerb abbrechen, sonst wär ich viel früher fertig... naja, bekommt eben KV die Geschichte

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (10.06.19)
Extrem verplappert, der Text.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 30.08.19:
Ist er immer noch.
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