Erzengel

Gedicht zum Thema Liebe und Tod

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Erzengel


Der smaragdgrüne Himmel
evozierte
eine stoische Lust
der Vergessenheit,
einen Zustand
von Bewußtlosigkeit,
in der ich
sie liebte;
als das Blut bereits
meine Augen füllte.
Schwarzwabernde Schemen
aus dem Nichts
meines blauen Alls
drangen
haßschreiend in meine Hände.
Wie Klingen
schnitten Tränen
in ihren rubinroten Schoß
glitzernd.
Sie schrie nicht,
doch ihr Mund formte
silberweiße Formeln der Vergebung
und der Lust.

Mit diesem verbrannten Gesicht
sah nur ihre
Schönheit ich
in samtener Nacht,
doch sah ich nicht
das Feuer
hinter dem Licht,
das Gericht von Scherben,
das Rot
der Kirsche
auf dem blutgekalkten Marmor
und ihr Verderben.

Ich stieß sie
über den Abgrund
und wußte,
sie würde fliegen
wie ein Engel.


(c) Rainer M. Scholz

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