Onyxgrund 8

Gedicht zum Thema Psyche

von  RainerMScholz

Onyxgrund 8

Aus schwarzen Facettenaugen
starrt
mich das Tier an,
wie grinsender Laich
dräut es
in seinem glitzernden
Netz schwarz
und läßt mich
nicht vorbei
an mir.
Das nocturne Wissen
um Finsternisse
voll schreiender Pein,
das Heulen und Kreischen
irrer Gesichter
unter verwebten Schleiern
zittert
verstohlen im Netz
- ich schrecke zurück.

Leise wimmernd
weiß ich doch:
ich muß hindurch, gefangen
in der Kälte steinerner Herzen.
Schwarz meine Nacht
ohne Widerschein,
ein marmornes Echo verloren
in
bodenlosen Marwassern.
Das vergessene Wissen
um die Macht jenseits
allen Todes,
das Schwarze All
blitzt
aus den Augen der Spinne,
beschwört
lemurische Kreaturen
aus Niemals-Niemals-Land.

Ich zerfalle,
ich bin tausende
Stücke aus 8.
Krabbelndes, wimmelndes,
an silbernen Fäden hängendes,
bösartiges
achtbeiniges Ungeschöpf eines
Antigottes.
Mörderisch seelenloses,
ungläubig in die
andere Seite
hinabfühlendsehendes Wesen
in 8.

Die Augen blutend
aufgerissen, laufe ich,
stürze durch`s Netz der Spinne.
Sie fraß durch mein Gesicht sich
und wird für ewig nicht weichen.

Das Ding war schwarz,
von dem ich sah,
es lebe fort in mir.
Unbarmherzig in mir.
In mir.
Mir.
8. 


(c) Rainer M. Scholz

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