Mutter ohne Glück

Text zum Thema Abgrund

von  Bohemien

Heißen Kaffee ins Gesicht geschüttet,
als Dank ihr Auto bekommen,
sie ist ende vierzig,
der Mann hat sie längst verlassen,
eine Tochter gerade vierzehn,
einen Sohn achtzehn,
macht ihr Leben zum Albtraum,
der heiße Kaffee tut nicht mehr weh,
doch seine letzten Worte vor dem Auszug:
"Laß mich in Ruhe, du Votze",
haben sie ein Stück weiter zerstört,
versucht sich abzulenken,
zieht von einer Disse zu nächsten,
um ein wenig Nähe,
Wärme zu finden,
für Liebe kaum noch Hoffnung vorhanden,
dann findet sie ihn,
lernt jemanden kennen,
der es sein könnte,
treffen sich häufig jetzt,
sie empfindet etwas,
für ihn,
es wird spät diese Nacht,
sie lehnen an einer Hauswand,
er möchte sie küssen,
noch ist sie nicht so weit,
aber sie mag ihn,
wirklich-hofft,
dann passiert es,
er tritt über die Grenze,
sie versucht sich zu wehren,
merkt, daß sie nicht ankommt,
gegen ihn, seine Kraft,
plötlzlich,
steht sie neben sich,
sieht ihren Körper,
wie fremd,
er nimmt ihn sich,
kein Wehren,
kein Jammern,
es geht schnell,
vorbei,
er verpißt sich,
sie schleppt sich torkelnd nach Hause,
begegnet ihrem Sohn,
leicht entblößt noch,
"Schlampe", sind die Worte,
von ihm,
Wochen später,
sie ist längst in Therapie,
der Scheidungsversuch,
mißlingt,
nach weiteren Wochen,
durch Hilfe einer Freundin,
die ihn kennt,
den sie kennenlernen mußte,
Schmerzensgeld,
nicht viel,
aber es reicht,
um den Anwalt zu bezahlen,
der ihr half,
für Gerechtigkeit zu kämpfen,
Ihre..

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