Die Farbe Deiner Stimme.

Lyrischer Prosatext zum Thema Loslassen

von  erdbeermund

Vergib mir, hast Du gesagt, und mit dem Blau in Deiner Stimme erneut meine Hände gefesselt.

Ich fiel aus meinem Bild heraus in Deine Arme, der Du davorstandest, mit staunenden Fingern meine Farben fühltest.
Ich hafte an Deinen Händen, zerrieben hast Du mich zwischen Deinen Fingerkuppen zu feinem Staub;
Zugeflüstert hast Du dem singenden Wind er möge mich mitnehmen, auf seine lange Reise zwischen den Gezeiten, getragen auf den Wolken Deines Vergessens.
Ich gab Dir zu trinken, als Du vor meinen Füßen knietest, blind vor Reue, verloren in Dir selbst, genebelt Dein Blick nach vorne, Dein schwindend flaues Gefühl Deines Körpers legtest Du mir in den Schoß, gezeichnet mit dem rauen Flüstern der Nacht.
Von dem Schirm, den Du mit Dir trugst auf Deinem Weg, tropft noch immer die Unschuld, die Du geworfen hattest, in die Sterne, um sie zu betrachten und Dich zu erinnern, allein, inmitten der Wiese.
Doch Du rechnetest nicht mit mir, nicht mit dem Glas, mit dem ich Deine Tränentropfen sammelte, mit ruhiger Hand, mit vorsichtigem Finger jede einzelne auffangend.
Ich gab Dir meinen Namen, meine Hand, mein Versprechen alles zu halten zwischen Deinen strahlenförmigen Gedanken, gebündelt zu einem Strang voll Zerrissenheit, verfallend in Deinen Augen, als du dem Vergessen huldigtest.
Dein Auge sucht nun vergeblich am Himmel nach der Straße, die Dich zurückführt, sanft grau gezeichnet, während der letzte Regen an Deiner Stirn entlangrinnt.
Noch nie sahst Du mich so bitter weinen.

Vergib mir, hast Du gesagt, und mit dem Blau in Deiner Stimme ein letztes Mal meine Hände befreit.

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Kommentare zu diesem Text


 Secretgardener (23.12.06)
Also mir gefällt es, alleine schon der Titel.
Ab dem ersten Drittel wird es immer besser.
Sätze wie "...Dein schwindend flaues Gefühl Deines Körpers legtest Du mir in den Schoß, gezeichnet mit dem rauen Flüstern der Nacht.", "...nicht mit dem Glas, mit dem ich Deine Tropfentränen sammelte, mit ruhiger Hand, mit vorsichtigem Finger jede einzelne auffangend.", oder auch "Ich gab Dir meinen Namen, meine Hand, mein Versprechen alles zu halten zwischen Deinen strahlenförmigen Gedanken..." sind sehr schön zu lesen, so liebe- und phanatasievoll. Und dann der vorletzte Satz...schnief.
Wirklich schönes Werk.
Allerliepste Grüße, Dein Angelo.

 theatralisch (23.12.06)
Man hat mir zukommen lassen, man müsste mich durch 100 dividieren, um dich zu bekommen, und da, ums elendige Verrecken nochmal, muss ich wirklich vehement mit dem Kopf schütteln.

 erdbeermund meinte dazu am 23.12.06:
Ich danke Dir.
bloodmandarin (22)
(24.12.06)
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locido (21)
(28.12.06)
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 erdbeermund antwortete darauf am 30.12.06:
Vielen Dank! =)
The_black_Death (31)
(05.01.07)
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 erdbeermund schrieb daraufhin am 22.03.07:
Vielen Dank Dir!:)
Liebe Grüße
erdbeermund
Melancholic. (31)
(06.10.08)
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