Traum-Wandel

Kurzprosa

von  Traumreisende

Wie war es doch absurd im Nebelreif zu tanzen, doch immer noch ergab sie sich dem Schwur, schrieb blaufüßig die Qual in die verfaulenden Blätter und verbat sich die Augen zu öffnen.
So konnte sie den Tränen lauschen, welche die Sonne über den Tag rieseln lies.

Es war wolkenlos, weißt du!
Es war so unverschämt wolkenlos und klar über den weißen Schwaden, dass er schon von fern die feuchten Perlen auf ihren Armen sah.
Ihn fror, aber es waren keine Worte mehr am Wegrand und stundend schwer war jeder einzelne Schritt.
Erst als er seine Hände vor die Augen schlug, hielt sie in ihrem Kreisen inne.
Du kennst ihn doch, diesen Zauberspruch:
dreh dich nicht um und schaue nicht in die schwarzen Augen.

Sie streckte ihm die offenen Hände hin und er legte blaue Scherben hinein. Atemlos und mit einem Lächeln begann sie sich die langen Zöpfe damit abzuschneiden. Wie eine Gabe bettete sie ihm die dunkel geflochtenen Schlangen vor die Füße. Da erst erkannte er den Schmerz, obwohl sie immer noch lächelte.


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Kommentare zu diesem Text

poxy (19)
(31.12.06)
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 Traumreisende meinte dazu am 01.01.07:
oh ja, ein wenig traumgleich, so war es gedacht, ich habe imn gedanken ein lied gehört, ein uraltes lied.. bei der vertonung ist es allerdings nur ein hauch
die alle lieben grüße in eine neues traumghaftgelebtes neue jahr.
silvi

 lilly-rose (31.12.06)
Das ist sehr schön.

Vor allem der letzte Absatz ist atem(be)raubend!

LG dir, und ein Jahr 2007 nach Deinen Wünschen
Thomas

 Traumreisende antwortete darauf am 01.01.07:
:-) ganz lieb danke, ja den letzten absatz mag ich auch sehr. es ist wie ein bild in mir enstanden und wollte mich nicht mehr loslassen...

dir auch alles von herzen liebe
und immer den jetztmoment
möge er oft ein lächeln tragen.
umarme dich
silvi
urbinia (49)
(31.12.06)
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 Traumreisende schrieb daraufhin am 01.01.07:
oh meine zöpfe sind schon lange ab ) aber ich mag das sinnbild der zöpfe, wie ein mädchen, dass zu frau wird. ja vielleicht ein wenig melancholie, aber auch wie eine sehnsucht die streift...ich kann meine texte meist selbst nicht erklären, sie gehen allein ihren weg in mir und ich lasse sie gern ein.

dir alle lieben wünsche und viel viel MEER ))))
silvi
Lisaaa89 (22)
(01.01.07)
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 Traumreisende äußerte darauf am 01.01.07:
ja, wohl von alledem, aber manche bilder gehen ihren ureigenen weg und manche sind wie ein traum, den man noch tage später ergründen möchte.

dir auch alles liebe in das neue jahr.
silvi
StefanP (58)
(06.01.07)
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