Zeitübel - Mehrklassendenken

Engagiertes Gedicht zum Thema Arroganz

von  modernwoman


Ein jeder Tag
Mit seinen 24 Stunden
Ist Schöpfung
Und Politik - gleichermaßen

Nur Gleiche sind
Einander verbunden
Die andersartigen
Sortiert man nach Klassen

Da sind die Menschen
Die für andere schaffen
Dann gibt´s da noch
Die nicht Angepaßten

Für die erste Sorte
Braucht man noch keine Waffen
Doch die anderen
Das sind die Verhaßten

Verachtung für alle
Die tagtäglich schuften
Und brennender Haß
Dem denkenden Handeln

Man fühlt sich verbunden
Den Gleichen, den duften
Mit denen ist´s schön
Im Paradiese zu wandeln

Dereinst wenn die Erde
Nur Gleiche noch trägt
Steht fragend im Raume
Die Zweitklassigkeit

Wer von den Gleichen
Hinunter nun geht
Zu sichern den Standard
Mit niederer Arbeit

Und findet sich unter
Den Snobs kein Vertreter
Der freiwillig
Von der Kaste sich trennt

Dann gibt es für alle
Mit Gewißheit kein später
Weil das Überleben
Solch Denken nicht kennt

© Cornelia Warnke

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Kommentare zu diesem Text

MarieM (55)
(05.01.07)
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 modernwoman meinte dazu am 05.01.07:
danke für den lieben kommentar. schön, dass ich den richtigen, sprich worte getroffen habe. liebe grüsse in deinen tag, liebe heidi und danke für deine empfehlung und den favo
conny
zackenbarsch† (74)
(05.01.07)
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 modernwoman antwortete darauf am 05.01.07:
lieber friedhelm, ich weiss nicht, ob es feigheit ist, oder eine mischung aus arroganz und ignoranz und vielleicht im hinterkopf tatsächlich ein wenig angst vor dem anderen...
danke für deine empfehlung und die gedanken zu meinem kleinen text
liebe grüsse
conny
kata (64)
(05.01.07)
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 modernwoman schrieb daraufhin am 05.01.07:
liebe kata, es ist wahr: Politik und Tagesaktualitäten nehmen in der tat einen grossen platz in unserem denken ein. da wird oft vieles vergessen, was die qualität unseres lebens betrifft. menschen kommen da schnell man ins abseits. danke dafür, dass du an meinen text anteil genommen hast.
liebe grüsse zu dir
conny
StefanP (58)
(05.01.07)
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 modernwoman äußerte darauf am 05.01.07:
lieber stefan, ich freue mich, dass du trotz deiner zurückgezogenheit noch zeit gefunden hast, meinen text audiovisuell aufzunehmen. noch mehr freut mich, dass er dir gefällt. wenn ein profi wie du meine hörversion - ich bin nur eine kleine unerfahrene person auf diesem gebiet - gut findet, macht mich das ein wenig stolz (ich hoffe, das ist nicht weiter schlimm, oder?)
danke für deine empfehlung und ich bin schon sehr gespannt auf dein neuestes werk
conny
Maushamster (30)
(05.01.07)
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 modernwoman ergänzte dazu am 05.01.07:
liebe katja, danke für die blumen. weisst du, manchmal habe ich ein schlechtes gewissen, wenn ich mich dafür bedanke, dass ich eine gute kritik für das schreiben bekomme. ich denke dann daran, warum ich eigentlich den text veröffentlicht habe. jedenfalls nicht, um zu zeigen, wie gut oder schlecht ich schreibe, sondern weil ich auf bestimmte fehlentwicklungen in unserer gesellschaft aufmerksam machen möchte. so kommentiere ich denn eure kommentare immer mit einer gewissen ambivalenz. trotzdem noch einmal danke für deine empfehlung und den favo. liebe grüsse in deinen tag wünscht dir deine freundin
conny
Maushamster (30) meinte dazu am 05.01.07:
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 modernwoman meinte dazu am 05.01.07:
au weia - wenn du mich jetzt sehen könntest... im dunkeln würde ich sicher leuchten und wie ne stehlampe aussehen *kicher* - ich sag jetzt lieber nix mehr :-* conny
Klopfstock (60)
(05.01.07)
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 modernwoman meinte dazu am 05.01.07:
liebe klopfstock, danke für deinen ausführlichen kommentar und deine empfehlung.

dein kleines gedicht ist wirklich gut und das auch noch als kommentar bei mir - schöööön

mit der zeit - natürlich gibt es dieses denken von anbeginn der menschheit. ich hatte mit zeitübel eigentlich eine unendliche zeit und keine zuordnung zu irgendeiner epoche oder zum hier und jetzt gemeint. erst als du das hier im kommentar geschrieben hast, kam ich auf die idee, dass es leicht missverständlich sein könnte. so ist ein mensch irgendwie fixiert auf eine bestimmte zuordnung und merkt nicht, dass es dadurch plötzlich viele zuordnungen gibt. aber ich denke mal, ich werde den titel trotz allem so lassen, weil mir einfach kein besserer einfällt und AllerZeitenÜbel ist nicht unbedingt mein wort *ggg*

rasierte affen wiederum ist okay das finde ich gut. ist doch unsere zivilisationsschicht eh nur hauchdünn und wie du schon schreibst, darunter verbirgt sich immer noch der affe(nmensch)

ebenso sieht es doch mit dem herdentrieb aus - wie viele schreien denn schon wieder nach der starken hand. bekommen selbst nichts auf die reihe und brauchen deshalb einen mister grössenwahn, der die welt dann lächelnd ins steinzeitalter bombt.

und das revier markieren - da sind manche menschen wirklich spitze drin - besser als hunde *lach*

ich wünsche dir einen schönen und besinnlichen abend

conny

 Isaban (05.01.07)
Liebe Conny, es wurde schon fast alles gesagt.
Dein Text ist treffend und gut, nennt beim Namen, was wir alle schon gedacht haben und auch, wovor wir Angst haben.
Dass der Mensch immer jemanden sucht, auf den er hinabblicken kann, das scheint in der Natur des Menschen zu liegen. Er hat Angst vor allem, was anders ist und vor dem, was er nicht könnt, denn es könnte ja bedrohlich sein, oder aber besser unf richtiger, als er selbst, so dass er dann in Gefahr geraten würde, ausgegrenzt zu werden, also lieber gleich von Anfang an abwerten, rein prophylaktisch. Und bloss nicht zu lang bei denen stehen bleiben, die nicht gut angesehen oder wirklich einfach anders sind. Es könnt ja abfärben, oder die anderen aus der konformen Masse könnten glauben, man wäre selber... oder heimlich... oder zumindest Sympathisant. Nö aber auch. Schnell wieder tief rein, in den Einheitsbrei, bevor man plötzlich aus Versehen auch zu denen gehört, die als Randgruppe ausgekühlt werden.

Gut ausgeführt, dein Gedicht.

Liebe Grüße
Sabine

 modernwoman meinte dazu am 05.01.07:
liebe sabine, leider ist es so. aber wenn du jemanden fragst, wird dieser mensch dir sicher sagen, er sei anders.

wenn du heute mal leute fragst, wer eigentlich bei der stasi der ehemaligen ddr war, wirst du erstaunt feststellen, dass die stasi garnicht existiert haben kann, denn niemand war dort. *ggg*

toleranz ist auch so ein geduldiges wort - etwas tolerieren.
die meisten menschen verstehen dabei aber, dass die anderen menschen sie selbst tolerieren sollen, was aber im gegenzug nicht bedeutet, dass sie ebenfalls diese toleranz aufbringen.

was heisst übrigens toleranz: ich toleriere etwas - okay. aber wäre es nicht besser, ich würde, statt es zu tolerieren, einfach besser verstehen? dann müsste ich nicht sagen, das kann ich tolerieren, weil sich dieser punkt dann erst garnicht ergibt.

hmmmm ich merke grade ich fange an abzuschweifen *lach*
danke für deinen kommentar und einen schönen abend für dich
conny
Ascendar (34)
(05.01.07)
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 modernwoman meinte dazu am 05.01.07:
guten abend lars. danke für deinen netten kommentar. es freut mich, dass dir mein kleiner text gefällt. dazu möchte ich sagen, dass ich mich sehr genau in unserer gesellschaft umsehe und dabei keine rosarote brille trage. ich möchte nicht überziehen, aber auch nicht so eine kleine niedlich "grüneblatt-pseudokritik-schnulze" schreiben. da mögen andere für zuständig sein.
liebe grüsse in deinen abend wünscht dir
conny
C.S.Steinberg (43)
(06.01.07)
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 modernwoman meinte dazu am 06.01.07:
guten morgen liebe corinna. arroganz fängt bereits dann an, wenn ich auf der strasse jemanden, der etwas ärmlich aussieht, verächtlich in meinen gedanken sehe. diese verachtung gegenüber schwächeren oder scheinbar weniger besitzenden gegenüber ist es auch, die kalte herzen hervorbringt und letztendlich die spirale der habgier nach oben treibt, weil natürlich niemand zu den unteren gehören möchte. und so kauft man sich teure klamotten, die nicht mal bezahlt sind, läuft rum wie ein spastiker mit irgendwelchen labels, die lautschreiend von den klamotten in die welt starren und dünkt sich etwas besseres...

ich erinnere mich an meine kindheit, da sagten die erwachsenen immer zu solchen arroganzscheissern, dass diese aussen hui und innen pfui seien. sollte heissen, aussen gestylte klamotten und innen besch... unterhosen.

das sind die sich über kleidung definierenden "besseren" menschen. dann gibt es noch die "intelligenzler", die von jeher meinten, sie seien die krone der schöpfung und dabei vergessen haben, dass sie nichts weiter als kopfarbeiter sind - aber eben arbeiter - nicht mehr und nicht weniger.

wünsche dir einen schönen tag, meine liebe :-*
grüsse von conny

 souldeep (06.01.07)
liebe conny,
da bleibt ja nichts mehr hinzuzufügen. es ist eigentlich alles
gesagt. und ich bin einfach schwer beeindruckt - finde keine
worte...fühle mich höchstens -zu recht manchmal- an der nase
genommen...
das hast du wieder gut gemacht.

komplimentöse grüsse dir
kirsten

 modernwoman meinte dazu am 06.01.07:
liebe kirsten, ich glaube nicht, dass du eine person bist, die man an die nase nehmen muss. ich schätze dich eher so ein, dass du ebenfalls dein scherflein beiträgst, in unserer gesellschaft für ein wenig mehr gerechtigkeit und menschlichkeit einzutreten.

ich bedanke mich für deinen lieben kommentar und natürlich auch für deinen klick

ganz liebe grüsse in dein wochenende :-*
conny
Leana (52)
(09.01.07)
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