Die langen Winterabende

Kindergeschichte zum Thema Angst

von  leorenita

Die langen Winterabende

Wenn es draußen dunkel ist, obwohl die Umbais noch nicht müde sind, wenn die Frauen über der Erde kein Essen sammeln können weil nichts wächst und aus der Erde sich keine Wurzeln ziehen lassen, weil sie hart gefroren ist, wenn die Quelle eine gläserne Haut überzieht, die zerschlagen werden muss mit einem Stein wenn Wasser gebraucht wird, die aber nachwächst bis man das nächste Mal dorthin kommt und wenn der Himmel Weißes auf die Erde schüttet, dann ist Winter.
Die Männer finden nicht viel Wild zum Jagen, die meisten Tiere halten Winterschlaf, das Essen ist knapp, es gibt immer nur das Nötigste, damit es bis zum Frühjahr reicht, denn die Umbais wissen nicht wann das sein wird, sie wissen auch nicht, ob es jemals wieder anders wird. Sie sind mutige Leute und nichts schreckt sie so leicht, aber an den langen Abenden im Winter, wenn sie ums Feuer sitzen und jeder sein bisschen Essen verzehrt hat, wenn es still wird, weil sie soviel an dem Tag nicht erlebt haben, was sie sich erzählen könnten, da kriecht den Meisten die Angst in den Kopf, wann wird es wieder heller werden und wärmer, wird das Essen reichen bis dahin und werden sie dann noch genügend Kraft haben für die Jagd?
Damit diese Furcht nicht überhand nimmt, nicht zu groß wird haben die Umbais ein Lied, das singen sie immer wenn die  langen, dunklen Winterabende sie erschrecken.

Es ist nur ein einfaches Lied, es bedeutet:
Wir sind die, die zusammen leben, wir gehören zusammen.
Das singen sie bis sie wieder zuversichtlich sind, dann können sie sich, müde geworden auf ihre Felle legen und schlafen. Nur einer bleibt wach und sorgt dafür, dass das Feuer nicht ausgeht.


Anmerkung von leorenita:

nebenan zu hören: das Lied der Umbais

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Kommentare zu diesem Text

Lyrine (43)
(21.01.07)
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 leorenita meinte dazu am 21.01.07:
danke dir liebe Bettina, genau so denke ich es mir, sie singen und klopfen den Rhythmus mit, es gibt auch einen Tanz dazu, der kommt später, sie können soviel nicht auf einmal lernen. Auch habe ich vor mit ihnen gemeinsam weitere Strophen zu entwickeln. Mit derfrage, was denn noch wichtig sei für die Umbais und dafür denken wir uns dann Wörter aus. Danke fürs Lesen und deinem Kommentar, regine

 franky (24.01.07)
Hallo liebe Regine,
es ist ein interessantes projekt was du da aufziehn willst.
ich kann leider nicht viel zur ausführung sagen, da spinnt mein pc, er hamoniert nicht mit meiner sprachausgabe.
werde es später nochmals versuchen.
doch was ich lesen konnte ist ganz toll und mutig.
wünsche dir einen guten erfolg damit.
liebe grüsse von Franky:-)

 leorenita antwortete darauf am 24.01.07:
Oh danke Franky, es freut mich, dass du es interessant findest. Ich danke dir für deine ermutigenden Worte und die beiden Empfehlungen. Mehrteilige Texte habe es meist nicht so leicht auf KV, das ist zumindest meine Erfahrung, nicht nur was meine eigenen Texte angeht, ich selbst klicke mich auch nur selten durch mehrere Teile. Ich freue mich also ganz besonders, dass du hier gelandet bist, acuh weil mir viel an dem Projekt liegt. Lieber Gruß, Regine
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