Sonnengelb

Gedicht zum Thema Schein und Sein

von  Mondsichel

Du hast Dein Leben lang alles bekommen,
wonach Du verlangtest, was Du ersehntest.
Und mit Deinem süßen Lächeln küsstest Du,
das „Nein“ von den Lippen des Zweifels.
Du warst beliebt und bekannt unter jedermann,
man beneidete Dich um Deine Ausgeglichenheit.

Scheinbar machte nichts Dein Herze schwer,
denn Du warst erfüllt von Lachen und Freude.
Doch so fröhlich und locker Du auch wirktest,
war nur die Oberflächlichkeit Deine Tugend.
So mancher Spaß auf die Kosten der anderen,
die Dir trotzdem niemals böse sein konnten.

Erst wenn alles um Dich herum verstummte,
wenn die kahlen Wände Dich erschlugen.
Dann warst Du nicht mehr die Sonnenkönigin,
sondern nur ein Schatten auf dem Leuchten.
Ein einsamer Fisch im rauschenden Strom,
vollkommen unbedeutend und ausgeblichen.

Dein Gesicht im Spiegel war das Monster,
dem Du ein Messer in die Kehle rammtest.
In tausenden Splittern brüllte die Angst,
Deinem aushauchenden Leben entgegen.
Und im Kreise der Oberflächlichkeiten,
war eine neue Sonne aufgegangen…

(c)by Arcana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Wenn man an der Oberfläche kratzt, kann aus schönem gelb oft ein fades grau werden. Ein weiterer Teil aus "Farben der Dunkelheit".

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