Brief an einen unbekannten Toren oder le(c)k Toren nicht am Au

Satire zum Thema Schreiben

von  leorenita

Sehr geehrter …,


wie sie im Begleitschreiben zu Ihrem unverlangt eingesendeten, 1666 Seiten umfassenden Manuskript richtig bemerken neigen sie zur Wörterfülle, die sie als Flut bezeichnen, welche sie überkommt und die dieses wunderbaren Umstandes wegen auch nicht gebremst werden dürfe und beileibe nicht im Nachhinein gekürzt, da sie all Ihr intuitves Wissen beinhalte welches sich direkt aus dem Bauch heraus in die Worte ergösse.
Mit Verlaub diagnostiziere ich Ihnen eine häufig auftretende, weit verbreitete Autorenkrankheit, die leicht heilbar wäre, fehlte es den Betroffenen nicht zumeist an Krankheitseinsicht. Mangels dieses wichtigen Heilungsaspekts ist der Verlauf oft sehr schwer und führt nicht selten in die fast unheilbare Schubladenagonie oder endet mit dem vorzeitigen Schreibtod.
Die Diagnose lautet Wortdiarrhö. Alle von ihnen geschilderten Symptome treffen zu und das uns zugesandte Produkt riecht für sich.
Kein Zweifel, dass sie sich erleichtert fühlen wenn sich all das Überflüssige aus ihrem Bauch entleert, nur gebe ich zu bedenken, dass nicht Alles was aus dem Bauch kommt, Wissen, Gefühl oder gar genial ist, Ihr Elaborat liefert einmal mehr den Beweis.
Nun mögen Sie sich fragen, wie ich zu diesem Urteil gelangte…
Ich habe es mir zum Prinzip gemacht einmal im Monat ein unverlangt eingesendetes Manuskript, welches auf Grund seiner Dicke Schlechtestes verspricht, von hinten bis vorne so ernsthaft wie möglich durchzulesen, um der guten Texte nicht überdrüssig zu werden.
Dabei ist und das ist jetzt die gute Nachricht für sie, das Buchprojekt „Extrakte“ entstanden, zu dem wir Sie herzlich einladen möchten, da sich beim durchpflügen ihrer Ergüsse durchaus Kerne interessanter Gedanken fanden, wenn auch schwer greifbar zwischen all den Darm- verzeihen Sie, Bauchprodukten.
Bei Einsicht ist Heilung leicht zu erreichen: Übersetzen die Diagnose ins Deutsche und machen sie ihr Ehre. Lassen sie durchfallen, diesmal das Überflüssige und extrahieren sie 3 Aphorismen aus ihrem Manuskript, nach gründlichem Lektorat haben sie dann gute Chancen als Autor in unserem Verlag begrüßt zu werden.

Durchaus geneigt
...

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Kommentare zu diesem Text

Klopfstock (60)
(10.02.07)
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Klopfstock (60) meinte dazu am 10.02.07:
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 leorenita antwortete darauf am 10.02.07:
DANKÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ, *GGGFROIGGG*
es überkam mich so, Auslöser war Zackis Kommentar unter dem vorhergehenden Text. Freu mich über den Doppelten und nehm ihn auf Ex ))))) Zwerchfellige Grüße Leo von Lache.
mica (28)
(10.02.07)
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 leorenita schrieb daraufhin am 10.02.07:
vielleicht sollten sie besser das Stricken empfehlen, seine Gefäße zerbrechen immer...
mica (28) äußerte darauf am 10.02.07:
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 leorenita ergänzte dazu am 10.02.07:
ich dachte, das wäre ganz in ihrem Sinne, erst aufgespießt, dann eingewickelt, das Ende scheint vorprogrammiert, jedenfalls kommt er so nicht mehr zum Schreiben
Lyrine (43)
(12.02.07)
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 leorenita meinte dazu am 12.02.07:
ööööhhhh ich wusste ja nicht, dass das deins war... peinlich
Gruuuß, Regine
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