Ein übler Scherz

Text

von  DariusTech

Mit dem Fortschreiten der Zeit konnte Markus feststellen, dass der Tropf offensichtlich alle vier Stunden gewechselt wurde. Dieser Vorgang war ein ein einfacheres Zeitmaß, allerdings war ihm mit der Tätigkeit des Atemzählens auch seine einzige Ablenkung abhanden gekommen.
Den nächsten Wechsel nahm er zur Gelegenheit die Uniform der Schwester näher zu betrachten. Eine  Ähnlichkeit mit den Uniformen der US-Armee war offensichtlich, auch wenn die Farbe seltsam anmutete. Es handelte sich um einen hellen, orange-rötlichen Braunton, der an den Sand des Australischen Outbacks erinnerte. Auch das Sternenbanner befand sich nicht an der üblichen Stelle, es schien durch ein ähnliches Symbol ersetzt worden zu sein. Vor einem dunkelblauen Hintergrund mit wenigen Sternen prangte ein mit roten und weißen Streifen gefüllter Kreis. Davon ausgehend, dass die Bedeutung der Rangabzeichen nicht verändert worden war, musste die Krankenschwester den Rang eines Leutnants einnehmen. Die Wache, die jedesmal wenn die Tür geöffnet wurde sichtbar war, war anscheinend ein Seargeant.
Seine neuen Erkenntnisse gaben ihm nicht das Gefühl, auch nur das geringste Stückchen klüger geworden zu sein. Ratlos sah er der Schwester nach, als diese den Raum verließ. Im Augenblick war es die logischste Erklärung, dass es sich hier um einen verdammt üblen Scherz handelte. Selbst diese Erklärung war unglaubwürdig, und irgendwie fühlte er einfach, dass er in einer ernsten Sache verstrickt war, so wenig er auch in der Lage war zu begreifen worum es ging.
Nach weiteren vier Stunden wurde der Tropf erneut gewechselt, diesmal jedoch von einer anderen Schwester die den gleichen Rang innezuhaben schien. Nachdem er die Freundlichkeit der ersten Schwester bereits kennengelernt hatte, hatte er erst garnicht mehr versucht mit ihr zu sprechen. Das neue Gesicht eröffnete ihm die Chance auf Antworten, und eine Unterbrechung der fruchtlosen Suche seines Verstandes nach einer logischen Erklärung.
"Leutnant?"
Sie sah ihn an, nicht unbedingt freundlich, aber auch nicht ablehnend. Wie alle anderen die er bislang an diesem Ort gesehen hatte, schien sie ungewöhnlich groß zu sein, aber das mochte auch an seiner Perspektive liegen.
"Eine kleine Frage, könnten Sie mir vielleicht sagen, was für ein Datum wir haben?"
Sie sah sich zum Spiegel um, dann schüttelte sie den Kopf. Sie war nicht unansehnlich, wirkte jedoch sehr nervös. Sie musterte ihn vorsichtig.
"Es tut mir leid," sagte sie nach einer Sekunde. Dazu bin ich nicht berechtigt."
"Sagen Sie es mir bitte!"
Erneut sah sie sich nervös zum Spiegel um. Ob Captain Stevens sie beobachtete. Kessedy hatte gesagt, das der Pitbull jeden mit Argusaugen überwachte, der das Zimmer betrat. Aber gerade war sie nicht im Vorraum gewesen. Und der Mann sah verzweifelt aus.
"Den sechzehnten Mai," sie beeilte sichmit ihrer Arbeit. So schnell wie möglich wollte sie den Raum verlassen, bevor er weitere Fragen stellen konnte.
Mai? Hatte er etwa im Koma gelegen? Doch warum schmerzte dann seine Wunde noch immer, auch wenn er zugeben musste, dass die Schmerzen mittlerweile merklich nachließen? Und was machte der Krankenschwester so große Angst? Schließlich hatte er sie nur nach dem Datum gefragt?
"Welches Jahr?"
Sie hatte sich bereits umgedreht, um wieder zu gehen. "Jahr?"
"Ja!"
"Jahr!" Sie sah ihn ungläubig an.
Was war denn so schwierig an dieser Frage  "JAHA!"
"2463!" Kopfschüttlnd und fluchtartig verließ sie den Raum.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (19.06.18)
Nicht schlecht, aber so voller Schlampigkeitsfehler, dass das Lesevergnügen stark getrübt wird!
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