Der Spiegel in der alten Ruine

Gedicht zum Thema Bewusstsein

von  Prinky

Schweigend saß sie süß am Spiegel,
sah hinein und dachte sich;
"Wie nur ist es hinterm Glase,
mein Spiegelbild grüßt widerlich?"
Also schwieg sie eine Weile,
dann schlug sie den Spiegel ein.
Ihr Bewußtsein war erloschen,
und sie war nicht mehr allein.

Alles Fremde, die da standen
in der sich verkehrten Welt.
Und sie sah in jenen Spiegel,
gleich darauf von Gram entstellt,
sah sie sich alleine liegen,
fern der Macht, die in ihr wohnt.
Hilfe war nicht zu erwarten,
während Warten auch nicht lohnt.

Hatte sie nun `gar die Fratze,
die zu sehen sie erschrak?
War ihr Spiegelbild indessen
sich bewusst, was Sprengstoff barg?
Hoffte sie im Pulk alleine,
um sie rum der Fratzen viel.
Viele aber schweigsam, einsam,
was ihr aber nicht gefiel.

Nun, so schien die Zeit gekommen,
sie zerschlug das Spiegelglas.
Im Erwachen blies ein Frühwind
über taugeprüftem Gras.
Jener Spiegel war verschwunden,
die Ruine war erfüllt
nur vom Schweigen kalter Tage,
fehlen tat ihr Spiegelbild.

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