Die Leichtigkeit

Kurzgedicht zum Thema Innenwelt

von  Isaban

Ich fragte mich, wo ist sie hin,
doch suchte sie mitnichten.
Heut fand ich sie in einem See,
beschwert mit Bleigewichten.
Auf trübem Grund trieb sie dahin,
in Selbstmitleidsgewässern
und sah nicht aus, als würde sie
noch Position verbessern.

Ich glaube nicht, dass sie noch zuckt.
Ob ich wen rufen sollte?
Für erste Hilfe ists zu spät,
selbst wenn ich wirklich wollte
und außer mir scheint niemand sie
so richtig zu vermissen.
Mir deucht, sie ist da irgendwie
im Grundgerüst zerschlissen.

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Kommentare zu diesem Text

Beaver (41)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Danke, Manuel. Ja, ich glaube, das ist die schönste Interpretation. Es gehört nun einmal zum Erwachsensein dazu, dass man nicht mehr alle Leichtigkeit behalten kann, die das Kinderleben so lebenswert macht und die hohe Kunst des Selbstmitleids erlernt man auch erst als Erwachsener so richtig, während man als Kind erst einmal einfach annimmt, was das Schicksal so bringt und dann das Beste draus macht, trotzdem noch Lächeln und Spaß einbringt, auch wenn die Bedingungen objektiv gesehen absolut nicht optimal sind.
Vielen Dank, für deinen schönen Kommentar und auch dafür, dass meine Zeilen über die Leichtigkeit dir gefallen haben.

Liebe Grüße
Sabine
MicMcMountain (59)
(08.03.07)
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 Isaban antwortete darauf am 08.03.07:
Eine sehr interessante Interpretation, Mic. Ganz besonders der Hilfeschrei. Wenn die Leichtigkeit verloren geht kann das viele Ursachen haben. Sicher kann man sich manchmal Hilfe von außen holen, aber das ist nicht immer effektiv. Man kann Leichtigkeit nicht einfach herbeireden oder herbeizerren, sie kommt von alleine oder gar nicht. Man könnte nur die Rahmenbedingungen verbessern, so dass wieder mehr Raum zum "schweben" ist.
Vielen Dank für deine Denkanstöße.

Herzliche Grüße und ich wünsche dir heute einen ganz besonders schönen, beschwingten Tag
Sabine

 GillSans (08.03.07)
kann mich meinem vorkommentator nur anschliessen .....
leicht besäusenld bitter aber, mit ausrufenzeichen!
Die Gill

 Isaban schrieb daraufhin am 08.03.07:
Leicht besäuselnd bitter, aber mit Ausrufezeichen? *g*
Danke, liebe Gill.
Liebe, herzliche Grüße in deinen Donnerstag
Sabine
Kriegerpoet (50)
(08.03.07)
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 Isaban äußerte darauf am 08.03.07:
Oft in einem Sumpf aus Selbstmitleid, einem Tränensee oder zwischen unbegehbaren äußeren Umständen vergraben. Manchmal findet man sie wieder, manchmal findet sie einen, plötzlich und unerwartet, wie eine liebe alte Freundin, die man schon viel zu lang nicht mehr gesehen hat.
Ich wünsche dir einen wunderbar leichten, möglichst beschwingten Tag, Lutz.
Hab Dank für deinen schönen Pralinenkommentar.
Herzliche Grüße
Sabine

 Lars (08.03.07)
supergeil!!! hier hängt es nirgends - nicht einmal an bleigewichten - rhythmus, botschaft und technik sind aller erste sahne, binchen. liest sich so von der leber weg und ist dennoch sehr anspruchsvoll und bildlich. tolle metaphern und bleilastig zwischen den zeilen:-))

lg, lars

 Isaban ergänzte dazu am 08.03.07:
Hach Lars, ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich muss doch noch mal erwähnen, wie sehr ich deine Kommentare liebe! *g*
Es geht runter, wie ein Marc de Champagne -Trüffelchen.
Ich danke dir herzlich dafür.
Ganz viele liebe, egoaufgebaute Strahlegrüße

Sabine
Synonym (32)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Kennst du diese grauslige Geschichte mit der Affenpfote? Ich glaube, keine hat mich als Kind mehr schaudern lassen. Ich hab Poe schon gelesen, bevor ich 10 wurde.

*g* Ich weiß, dass meine Kurzprosatexte bei dir gut aufgehoben sind, Flocke.
Und ja, man nennt sie Freunde. Ich drück dich mal ganz feste.

 Maya_Gähler (08.03.07)
...mit vermeintlicher Leichtigkeit ist dir ein Text gelungen, der wohl die Meisten von uns zum Nachdenken anregt.
Leicht zu lesen und doch bleischwer zu verdauen...
Ich wünsche allen, die ihre Leichtigkeit vermissen und suchen, dass sie sie wieder finden... wenigstens einen Teil davon...
Herzliche Grüße von der Maya

 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Danke, liebe Maya.
Die Diskrepanz zwischen der leichten Sprachmelodie der Zeilen und ihrem Inhalt sollte noch mehr verdeutlichen, was gesucht wird, was man verloren hat. An deinem schönen Kommentar sehe ich, dass das ganz gut geklappt hat.
Ich freue mich drüber.
Ganz viele, liebe, herzliche Grüße dir
von Sabine
Nicola (80)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Es wäre nicht schlecht für uns, liebe Nicola, wenn man die Leichtigkeit des Seins wieder für sich entdecken könnte, ganz neu und immer wieder neu. Nur würde uns das wohl in unserer Entwicklung hindern. So ein wenig Wehmut, Schwermut, das ist es eigentlich, was uns in der Reife vorwärts bringt. Wir brauchen beides. Wir dürfen unsere Leichtigkeit nicht ganz verlieren und dennoch dürfen wir nicht vergessen, wie sich der schwere Part anfühlt, wie man damit lebt. Ich glaube dann ist ein Leben einigermaßen gut ausgependelt.
Danke, Nicola, für deinen schönen, einfühlsamen, wehmütigen Kommentar.

Auf dass uns immer ein wenig Leichtigkeit erhalten bleibe.
Viele liebe Grüße dir,
Sabine
trollyne (61)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 19.03.07:
Danke, liebe Elke.
Ich hoffe, es geht dir gut und du bist bald wieder hier bei uns.
Liebe, besonders herzliche Grüße
Sabine

 kirchheimrunner (08.03.07)
.
Ironisch,
zynisch...
und trotzdem leicht. Selbstbemitleidend und doch sehr schwerelos geschrieben.

L.G. Hans

 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Die beste Methode, aus dem Selbstmitleidssumpf rauszukraxeln ist immer zu erkennen, wo man grade rumsumpft. *g*
Danke dir, lieber Hans. Die Leichtigkeit, ich glaub, ich hör sie glucksen.
Liebe, herzliche Grüße dir,
Sabine
StefanP (58)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Das ist eine wunderbare Interpretation, lieber Stefan. Ich danke dir von Herzen dafür. Ganz viele liebe Grüße in deinen Abend.
Herzlichst

Deine Sabine
hüllenlos (29)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Danke, Nicole! Ich freu mich sehr!
Herzliche Grüße
Sabine
Nunny (73)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Ist gut, liebe Gisela, wenn ich den Dreh raus habe, wie man sie aufspürt und einfängt, dann sag ich es dir.
Danke schön für das große Lob und das Klicken. Ich freue mich sehr.
Ich wünsche dir von Herzen noch einen wunderschönen Abend.

Liebe Grüße
Sabine

 Alazán (08.03.07)
Zu komisch, dass dein Lyrich das alles mit einer unheimlich großen Leichtigkeit betrachtet . Dieses Gedicht ist besonders flüssig und lesefreundlich geschrieben. Gefällt mir sehr gut !

liebe Grüße
Philippfuchs

 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Na ja, vielleicht färbt sie ja ab, die Leichtigkeit, immerhin hat Lyrich Blickkontakt.

Danke, lieber Philippfuchs. Ich freu mich, dass es dir gefällt, mein Gedicht.
Herzliche Grüße
Sabine
jaccolo (44)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Bleischwere Gedanken, lieber Jaccolo, die gerade noch mal rechtzeitig durch die selbstschmunzelnde Erkenntnis des Selbstmitleidssumpfes am Niedergang gehindert wurden.
Ich danke dir herzlich.
Die allerbesten Abendgrüße
Sabine
Gedankenstaub (35)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Na, sie mag etwas abgeschabt sein, aber ab und an wird sie uns gewiss noch überfallen, vielleicht nicht mehr ganz so schwebebereit, wie in ganz, ganz jungen Jahren, aber so kleine Hüpfer müssten noch drin sein.
Danke, liebe Clea.
Herzliche Grüße
Sabine

 BrigitteG (08.03.07)
Ja, das ist eine wirklich gut geschriebene Mischung aus Leichtigkeit, Humor, Traurigkeit und Sehnsucht. Kein Wunder, dass es so viele Kommentare sind - die hast Du Dir verdient :). Und Du hast echt Poe gelesen, bevor Du 10 warst? Ogottogott. Ich war 18, und ich fand es hart... Liebe Grüße, Brigitte.
Du meine Güte, ich habe mir meinen Komm noch mal durchgelesen - das klingt jetzt doof, dass ich Leichtigkeit auch erwähnt habe. Aber ich denke schon, dass Dein Text (neben anderen inhaltsschwereren Dingen) Leichtigkeit verströmt.
(Kommentar korrigiert am 08.03.2007)

 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Ja, hab ich. Die Afffenpfote und die schwarze Katze haben wochenlang meine Träume gefüllt. Und die arme Frau mit dem "appen" Zeh. *g* Bei mir daheim steht Poe aus gutem im Bücherregal so hoch, dass meine Zwerge nur mit Leiter dran kämen.

Danke, Brigitte, das ist ein dickes Lob.
Und ja, er verströmt Leichtigkeit. Sie liegt schließlich gleich nebenan.

Freu mich sehr über deinen Kommentar.
Liebe Grüße
Sabine
astromant (62)
(08.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.03.07:
Die Leichtigkeit ist eine Zier
mal ist sie da und mal nicht hier
ist sie nicht da, dann stinkt es mir
zur Not geht's weiter ohne ihr.


Drum Bernd, ganz liebe Grüße dir *g*

Sabine
AugenBlick (32)
(13.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 13.03.07:
Das freut mich sehr, Christiane, dass dich mein Gedicht ansprechen konnte, dass es dir gefällt.
Die Leichtigkeit. Manchmal wünschte ich, sie käme auf Pfiff, aber das ist nicht mal bei meinen Bulldoggen ganz sicher.

Liebe, herzliche Grüße
Sabine
AugenBlick (32) meinte dazu am 13.03.07:
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 Isaban meinte dazu am 13.03.07:
*lach* Ja. So ähnlich sehe ich das mit dem Gehorsam bei den Bulldoggen auch.

Doch, sie ist schon ein Geschenk, wenn sie auftaucht, wenn sie beschwingt, die Leichtigkeit.
LG, Sabine
Pusteblume (28)
(19.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 19.03.07:
*g* Kommt mir sehr bekannt vor, diese kluge Frau. Sie hat auf jeden Fall recht.
zackenbarsch† (74)
(25.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 25.03.07:
Ja, ich glaube, in Kinderaugen kann man sie manchmal gut finden, die Leichtigkeit. Danke, lieber Friedhelm ich freue mich sehr über deinen Kommentar, die Klicks und darüber, dass dir mein Gedicht gefällt.
Herzliche Grüße
Sabine
martin_eden (32)
(18.04.07)
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 Isaban meinte dazu am 18.04.07:
Komposita-Virtuosin? Es selbstmitleidsgewässerte ein wenig.
Danke, Martin, für deinen schönen Kommentar.
Viele liebe und herzliche Grüße
Sabine

 princess (11.12.17)
Man hat es manchmal wahrlich nicht so leicht mit ihr. Ein innerer Prozess, den du hier poetisch sehr schön sichtbar machst.

Liebe Grüße
Ira
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