Kapitel 3

Erzählung

von  Judas

Ich wache auf und du bist nicht hier
Doch in Gedanken bin ich immer bei dir
Ich war zu stolz um zu zugeben
Ohne dich kann ich nicht leben!
Das geht nur uns beide was an
Ich möchte, dass du es für dich behältst
Damit ich weiterhin behaupten kann:

Ich hab dir nie gesagt, dass du mir fehlst
[/pre]

Einen Tag später stand Ash verweint bei mir vor der Tür und ich hatte das Mitleid, sie rein zu lassen. Sie bat mich um Verzeihung wegen dem, was sie mir an den Kopf geworfen hatte und erklärte, dass der einzige Grund der gewesen war, dass sie sich ihre Liebe zu mir nicht eingestehen konnte. Natürlich war ich da sehr perplex, doch als ich sie tröstend in die Arme schloss, spürte ich, dass ich sie wirklich nicht los lassen konnte oder gar wollte. Ich strich ihr über die Haare und merkte, wie ihr Herz schlug, so sehr drückte sie sich an mich und weinte mir die Schulter nass.
Moment.
Wer jetzt ein Happy End wie dieses da erwartet, der irrt sich gewaltig. Ash tauchte nie weinend bei mir vor der Tür auf, und selbst wenn, ich hätte sie ihr vor der Nase zu geschlagen.
Bevor ich jedoch all das beende, was Sie jetzt gerade lesen, möchte ich etwas Wichtiges erwähnen:
Was immer das Fazit ist, was der Leser zieht zu dem, was zwischen Ash und mir war, er möge eines bedenken: Ich habe sie nie geliebt und liebe sie auch jetzt nicht. Und egal, wie die Zeilen wirken: das ist das Einzige, was ich mit Sicherheit behaupten kann.

Du fehlst mir.

Jeff hatte abgeschlossen mit der Geschichte, und entschied, Ash einfach aus seinem Denken zu verbannen. Schließlich waren Wochen vergangen, in denen er sie nicht einmal auf der Straße getroffen hatte. Vielleicht war sie ja erneut weiter gezogen, mit ihrem Freund und Jeff schätzte sich darüber eigentlich sehr glücklich. Diese seltsame, chaotische Parodie einer Romanze würde vorüber sein und er konnte sich ganz seinem Laptop und sich selbst widmen.
Es war ein recht junger Morgen, an dem Jeff wieder einmal seinen Weg zum Bäcker einschlagen wollte. Er blickte blinzelnd aus dem Fenster auf den kleinen Park hinaus, welcher von der morgendlichen Sonne beschien wurde. Er war seltsam gut drauf heute, irgendwie unbeschwert und zog sich eine einfache, leicht kaputte Jeans sowie einen schwarzen Kapuzenpullover an, noch während dem Weg zur Tür. Er öffnete sie mit einer Hand, da er den Pullover noch gar nicht wirklich angezogen hatte, doch dann blieb er im Türrahmen stehen.
Jeff stand einfach nur dort, die eine Hand noch an der Tür, die anderen am Pullover, den er noch nicht ganz über den Bauch gezogen hatte. Nur sein Blick war anders als sonst.
Ash hatte den Finger gerade auf die Klingel legen wollen, als sich nahezu stürmisch schon die Tür geöffnet hatte, was sie erstarren ließ.
Sie stand da jetzt, etwas seltsam wirkend, so mit Finger auf der Klingel und schaute nach oben, direkt in die Augen ihres Gegenübers, des Typen, den sie eigentlich gar nicht ausstehen konnte. Draußen beträllerte ein Vogel den aufkommenden Frühling.
Ash vergrub im selben Moment ihre Finger in Jeffs Haaren, wie er seine Arme um ihre Hüfte schlang, um sie zu sich zu ziehen. In einem gierigen Kuss vereint stolperten die beiden zusammen in Jeffs Wohnung zurück und Ash zog Jeff den noch nicht einmal richtig angezogenen Pullover wieder aus. Die Tür schloss sich wieder, Jeff würde heute keine Brötchen beim Bäcker kaufen und Ash ganz sicher nicht das Frühstück für ihren Freund zu bereiten.

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Kommentare zu diesem Text

Brunnenfrosch (34)
(17.03.07)
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 Judas meinte dazu am 17.03.07:
Dankefein für das liebe Kompliment :)
"Nie gesagt" ist so ziemlich meine Lieblingsgeschichte... sie hat auch noch einen 2. Teil (man wird's nicht glauben) - aber der kommt an den ersten nicht ran (finde ich). Es gibt auch noch eine Version aus Ashs Sicht, aber die habe ich nicht geschrieben.
Liebe Grüße zurück, Ju
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