Gestohlene Zeit

Text zum Thema Liebeszauber

von  Martina

Nein, er war nicht der Mann mit dem sie leben konnte. Dieser konnte er nicht sein. Aber er war der Mann ihrer momentanen Träume. Unterschiedliche Welten, hier auf seinem kleinen Zimmer. Draussen schien der Mond durch's Fenster. Sie sah seine Verlegenheit im Silberlicht.

Seine Blicke schauten nervös auf den Boden. Sie packe ihre Tasche aus. Nur eine Nacht blieb sie unter falschem Vorwand. Mehr Zeit würde ihnen nicht bleiben. Nur diese paar Stunden, bis der Morgen graut. Sie spüre seine Angst. Diese übertrug sich auf die zitternde Flamme der Kerze, die sie mitgebracht und angezündet hatte. Sie folgte ihm schweigend ans Fenster.

Er war um vieles größer und stärker als sie und doch so schwach, als ihre Hände seine Wange berührte. Er hatte seinen Blick fragend in ihren gelegt. Sie wiegte ihn, bis Zweifel und Angst verstummten. Er hielt sich für so unbedeutend, glaubte keine Frau könnte ihn wirklich schön finden, sich für ihn interessieren. Schon gar nicht eine wie sie...

Ach, was wusste er schon...? Ihre großen Augen, die ihn dunkel fixierten, hielten ihn still, während sie mit mondkühlen Fingern über seine Wange strich und die Konturen seiner schönen Lippen nachfuhr. Er stand da, bewegungslos und schaute sie einfach nur an, wie ein Hase der starr vor Schreck seinem Todesfeind gegenüber stand.

Er hatte Angst, er könnte aus diesem Moment erwachen. Erst als sie näher kam und ihre Zunge langsam über seine Oberlippe strich, schloss er seine Augen, fast so, als würde er sich allem, was nun kam ergeben. Dabei wäre es ihm egal, ob sie ihm den Tod oder das Leben bringen würde. Er brachte das dreifache von ihr auf die Waage, und doch wirkte er zerbrechlicher als ein Kind.

Ihre schlanken Arme legten sich um seinen Nacken und sie drückte ihr heißes Gesicht in seine Halsbeuge. Langsam, fast bedächtig legte er seine Hände um ihre schlanke Tallie. Fast als hätte er Angst, etwas zu zerbrechen. Wie ein Nichts lag sie nun in seinen Armen. Und doch war es das Intensivste, was er je gespürt hatte.

Er fühlte ihre feuchten Lippen, die sich auf seine Hauptschlagader pressten, ganz sanft, wie ein Hauch nur. Dann nahm er die Zunge wahr, wie sie langsam das Pochen seines Blutes erkundete. Zärtlich aber bestimmt drückte sie sich gegen diese empfindliche Stelle. Er hielt den Atem an. Sie wandte sich langsam von ihm ab, nahm ihn an die Hand und führte ihn zum Bett. Hier erfüllte sich etwas, für das seine Sprache keine Worte fand. Doch eines wußte er bestimmt. Manche Wunder dauern etwas länger und halten vielleicht auch nur bis zum Morgengrauen.


Anmerkung von Martina:

Aufgrund falscher Annahmen nochmals die Erklärung: Meine Gedichte sind frei erfunden und betreffen keine Person(en) die ich kenne, sie entspringen ohne Vorwarnung aus meinen Gedanken und Gefühlen, und bekommen erst beim Schreiben eine ausgedachte Persönlichkeit. Sie sind in den wenigsten Fällen authentisch und geben keinster Weise Aufschluss über meine momentane Lebenssituation. Deshalb bitte ich von Beileidsbekundungen abzusehen Danke....

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Kommentare zu diesem Text

SweetAngel (28)
(31.03.07)
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 Martina meinte dazu am 31.03.07:
Ohh Danke Tanya, auch für den Hinweis :0)
Brunnenfrosch (34)
(01.04.07)
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 Martina antwortete darauf am 01.04.07:
Da kenne ich an´ber eine..die freut sich riesig :0) Schmunzel** Tina
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