Sterntalermädchen

Kurzprosa

von  apocalyptica


Die Sonne hatte sich schon längst zur Ruhe begeben, als er auf der kleinen Waldlichtung aus seinen Sehnsuchtsträumen erwachte.

Wie viele Nächte war er hier zusammen mit ihr durch so manchen Sternentraum gewandert und hatte ihr zugesehen, wie sie federleicht und voller Anmut über die Wiese geschwebt war…

catch a falling star and put it in your pocket, never let it fade away

Dieses dumme, alte Lied hatte sie dabei wie im Traum versunken gesungen und er hatte gelächelt und sie zärtlich Sterntalermädchen genannt. Ja, er hätte ihr alle Sterne vom Himmel geholt, sie einfach abgepflückt wie Blüten voller Glücksnektar und sie ihr in den Schoß gelegt. Dort hätten die Sterne dann mit den kristallen schillernden Tautropfen, die sich an die unzähligen Grashalme schmiegten, um die Wette funkeln können.

catch a falling star and put it in your pocket, save it for a rainy day

hörte er sich leise summen und er erinnerte sich wieder und wieder an sein Sterntalermädchen und die letzte Nacht mit ihr, die ihn das Paradies hatte ahnen lassen. Doch dann war sie gegangen und der Stern, sein Stern, der in dieser Nacht vom Himmel fiel, wurde ihm in der Hand zu Stein und zog ihn in die unendliche Tiefe…

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Kommentare zu diesem Text


 Traumreisende (07.04.07)
das ist gut, so wunderbar und tief erzählt, dass es entführt. trotz der schwere ist etwas das füllt mit einer ruhe...

dir liebe grüße
silvi

 apocalyptica meinte dazu am 07.04.07:
Danke, liebe Silvi, dein Kommentar tut unheimlich gut, denn hier hast du wieder einmal die wahre bea mit ihren wirklichen Gedanken. Nicht eine, die sich krampfhaft bemüht, etwas Lustiges oder Oberflächliches zu schreiben. Natürlich wird dieser Text wohl andernorts auf Widerspruch oder eben negative Kritik stoßen, aber ich stehe dazu.
Ich grüße dich ganz herzlich in dein Osterwochenende,
die -bea
Nunny (73)
(07.04.07)
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 apocalyptica antwortete darauf am 08.04.07:
Mein erster Gedanke, den ich beim Lesen deines Kommentares hatte, liebe Gisela, galt einem Stein, den ich im Februar in Venezuela gefunden habe. Er lag dort am Strand und glitzerte und glimmerte nur so, er war einfach wunderschön und ich habe ihn mitgenommen. Zurück hier in Deutschland fand ich ihn in meinem Koffer und er war....ein einfacher, grauer Stein. Dennoch, er hat einen Ehrenplatz bei mir gefunden und für mich allein glitzert er auch heute noch....
Ich weiß, du verstehst meine Gedanken.
Alles Liebe,
die -bea

 Néniel (09.04.07)
solche geschichten sind es, die ich vermisste, die lang nicht mehr aus deiner feder flossen, liebe bea. auch wenn sie melancholisch sind, strahlen sie doch unheimlich viel ruhe und harmonie aus. und graue steine können funkeln wie sterne, ohja. sei herzlich gegrüßt, von deiner kleinen sis. :)

 apocalyptica schrieb daraufhin am 10.04.07:
Liebe ive, ich habe es schon der silvi geantwortet...dies sind geschichten, in denen ich mich und meine gedanken wiederfinde, aber es fällt mir nicht immer gleich leicht, sie zu teilen oder zunächst einmal aufzuschreiben. die stimmung muss passen!
und die steine...ja!
sei lieb gegrüßt in deinen tag,
deine beasis ;)
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