Tief unten im Meer

Ballade

von  apocalyptica


Sie blickt hinaus auf die schäumenden Wogen
und hört, wie der Ozean unendlich rauscht
Wie magisch fühlt sie sich dorthin gezogen
die Wolken sind düster zu Türmen gebauscht
Seit Stunden schon wankt sie strandab und strandauf
das Schicksal nimmt weinend und stumm seinen Lauf

Ihr blutendes Herz ist vom Kummer zerwühlt
Weit draußen sieht sie die Zuversicht schwimmen
Sie spürt, wie das Meer ihre Beine umspült
und hört aus der Ferne laut klagende Stimmen
Noch fühlt sie ganz sanft mit den Füßen den Sand
noch hält sie die Zukunft allein in der Hand

Sie weiß, was die Nymphen ihr traurig gesungen
und träumt von dem Schiff, das hier einstmals verschwand
es wurde von tosenden Wogen verschlungen
und kehrte nie wieder zurück an den Strand
Die Schaumkronen zieren schon bald ihren Schopf
und ziehen mit Macht unter Wasser den Kopf

Die murmelnden Wellen, sie flüstern ihr zu
„Dein Liebster erwartet dich lang schon an Bord
Komm mit uns, dort findest du ewige Ruh
und niemand nimmt ihn dir dann je wieder fort“
Und ihre Entscheidung fällt ihr nicht mehr schwer
ihr letzter Weg endet tief unten im Meer


Anmerkung von apocalyptica:

geschrieben in den frühen 90er Jahren...

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Kommentare zu diesem Text


 Maya_Gähler (18.04.07)
schön, dass du diesen Text eingestellt hast...
wäre schade, wenn er einfach in einer Schublade geblieben wäre...
trauriger Inhalt, der aber wohl zum Leben gehört... wenn auch immer wieder auf andere Weise...
guter rythmischer Lesefluß... aber wie sollte es auch anders sein bei dir...
LG Maya

 apocalyptica meinte dazu am 19.04.07:
Weißt du, liebe Maya, das Meer als Thema reizt mich schon seit langer Zeit, ich hatte ja hier schon andere Texte dazu gepostet und diesen hier zurück gehalten, weil er wieder mal einer von den traurigen ist. Aber das ist nun mal die -bea...die mit den melancholischen Texten, die sie selbst dann schreibt, wenn sie die ganze Welt umarmen könnte!
Freu mich sehr über dein dickes Lob und sei herzlich gegrüßt von mir!
seelenliebe (52)
(18.04.07)
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 apocalyptica antwortete darauf am 19.04.07:
Liebe Anne, das Meer übt in der Tat eine seltsame Magie aus. Es ist so gewaltig und zeigt uns Menschen immer wieder, wie klein wir doch sind. Bei jeder Gelegenheit laufe ich Stunden lang am Meer entlang und kann mich gar nicht satt sehen...da kommen dann automatisch solche Gedanken!
Ich dank dir von Herzen für deine Zustimmung und grüße dich lieb,
deine -bea
Beaver (41)
(18.04.07)
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Lachmalwieder (43) schrieb daraufhin am 18.04.07:
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Beaver (41) äußerte darauf am 18.04.07:
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 apocalyptica ergänzte dazu am 19.04.07:
@ Beaver
Lieber Manuel, hab herzlichen Dank für deinen tollen Kommentar und die Anerkennung für mein Gedicht! Deiner Ansicht folgend werde ich dann gleich die Kategorie ändern (ooops...geht das überhaupt?) Und eins muss ich zusätzlich gestehen: ich werde nachlesen, was eine Ballade eigentlich wirklich ausmacht, ich neige wohl dazu, meine Texte ganz einfach und allgemein als "Gedichte" zu bezeichnen. ;)
Nochmals danke, auch für die Erklärung an Steffen. Und natürlich ganz herzliche Grüße,
die -bea

@ Lachmalwieder
Lieber Steffen, auch dir ein dickes Dankeschön für deinen super Kommentar! Bezogen auf die Metrik hat dir Manuel ja schon geantwortet, er trifft es ganz genau. Aber ich denke mal, S1/Z3 und S2/Z2 sind die beiden Zeilen, die du meintest. Stimmts?
Irgendwann muss ich mich doch mal darum kümmern, dass ich meine Texte auch vertonen kann, denn selbst wenn die beiden Zeilen etwas aus dem Rahmen fallen, kommts (meiner Meinung nach) dennoch wirklich hin, wenn ich selbst mir den Text vorlese.
Nichts für ungut, ich übe fleißig weiter! ;)
Herzliche Grüße von der -bea =)
(Antwort korrigiert am 19.04.2007)
StefanP (58)
(18.04.07)
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 apocalyptica meinte dazu am 19.04.07:
Nun, lieber Stefan, ich habe mich eine Zeit lang bemüht, keine traurigen Texte mehr zu schreiben, aber das bin dann wohl nicht mehr ich selbst. Ich lerne also, dazu zu stehen, dass ich nicht unbedingt sehr humorvoll bin.
Und bezogen auf die Schublade...ja, das hatten wir ja letztens schon einmal und daher bin ich auf die Idee gekommen, mal wieder ein bisschen zu graben. Es ist für mich selbst interessant und ich fange an zu bereuen, dass ich manche Texte einfach dem Papierkorb gewidmet habe, weil ich selbst sie für nicht gut hielt....
Hab ganz lieben Dank und herzliche Grüße,
die -bea

 Isaban (18.04.07)
Eine herrlich berührende Ballade, gelungen in Form und Inhalt, stimmungsvoll, mitziehend, sehnsüchtig, in schönen, melancholischen Bildern festgehalten. Für mich ein Lesegenuss.

Liebe Grüße
Sabine

 apocalyptica meinte dazu am 19.04.07:
Hab herzlichen Dank, liebe Sabine, für deinen Kommentar und Klicker, das macht mich ein klein wenig stolz, so etwas gerade von dir zu hören! Inhaltlich...ja, die Melancholie wurde mir wohl in meine Wiege gelegt und begleitet mich seitdem. Vielleicht kennst du das auch...du willst ein neutrales Gedicht schreiben, hast eine Idee zum Thema, dann machen sich die Finger auf der Tastatur selbstständig und am Ende steht dort ein Text, der zwar mit deinem eigentlichen Thema verbunden ist, aber wieder eine bestimmte Richtung eingenommen hat...
Ich grüße dich lieb,
die -bea
Nothing_to_Say (22)
(18.04.07)
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 apocalyptica meinte dazu am 19.04.07:
Auch dir ein ganz herzliches Dankeschön für dein dickes Lob, ich freu mich wirklich sehr darüber, denn irgendwo hat dieses Gedicht schon eine besondere Bedeutung für mich!
Ganz liebe Grüße von der -bea =)

 Tintenklexe (25.04.07)
Klasse geschrieben, eine wunderbare Ballade.
Lieben Gruß
Gabi

 apocalyptica meinte dazu am 26.04.07:
Liebe Gabi,
für deinen wirklich tollen Kommentar und den Doppelklick zu meiner Rechten danke ich dir von Herzen!
Liebe Grüße in deinen Tag,
die -bea =)
Eisblume (41)
(07.05.07)
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 apocalyptica meinte dazu am 10.05.07:
Doppeldank für deinen Doppelklick, liebe Simone! Ich freu mich sehr, dass dir dieser Text so gut gefällt, wenngleich er mal wieder einer von den traurigen ist, aber das Leben ist nun mal kein Zuckerschlecken...
Ganz herzliche Grüße,
die -bea
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