Für alles der Welt

Gedicht zum Thema Anpassung

von  RainerMScholz

Für alles der Welt

Meine Füße sind schwer,
der Kopf ist leer,
ich sterbe hier
ohne Gegenwehr.

Wenn die Sonne scheint,
die Welt gut es meint,
hab´ längst ich mich
in den Schlaf geweint.

Die Finger taub,
alles fällt zu Staub,
ich warte hier
auf den Samenraub.

Und hab´ doch ganz anderes gewollt.
Hätt´ doch richtig laufen gesollt.
Wieso bin ich nicht voll des Glücks,
dieweil andere verrecken herrücks.

Ich hab´ doch den Dreck gefressen,
war doch ganz arg darauf versessen,
zu sein wie all die Braven,
und tu´ mich deswegen strafen.

Ich steh´ an der Wand,
den Schwanz in der Hand

und pisse gegen Allwetter;
werde und werde nur fetter
an Leib und an Seele:
da schau nur die scheele

Ausgeburt aus der Welt.
Glaubt gar nicht, für was er sich hält.
Hat kaum einen Groschen Geld,
aber die Fresse ihm dick anschwillt
vor lauter Hochmut und Stolz:
Wir tragen`s ihm heim mit dem Holz
und hauen ihm auf den Kopf,
scheren fort seinen eitelen Zopf.

Wieso ist das nur so.
Ich tat doch so froh.

Am Ende waren`s doch rohe Bauern,
was ich tue sehr bedauern.
Ihr kotzt mich halt an;
alles das, was ich kann,
versinkt in Jauche und Grube;
dort, wo ich auch bald ruhe.
Gebt mir kein Geld
für alles der Welt,
denn ich müßte doch stetig `drauf seichen:
Bei meinen Eingebleichen!                                                                               
(c) Rainer M. Scholz

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