Das Haus am Meer

Kurzprosa

von  Traumreisende

Das offene Fenster gibt Sehnsüchte frei. Wir sollten in die Sonnen gehen, sagte ich und weiß bereits deine Antwort: „Welche Sonnen?“ Die Mehrzahl passt nicht in dein Erfahren. Und bereits mit dem Vorherwissen deiner Reaktion bin ich traurig, suchend nach dem was war, als es noch Sonnen gab für uns, viele, damals als es auch rote Schafe gab und blaue Wiesen. Nie waren wir des Spieles müde, die Welt in unsere Farben zu tauchen und uns dabei anzusehen wie Komplizen…

Manchmal sitzen wir stumm am Strand, doch das Schweigen trägt uns nicht mehr. Da hilft auch der Sturm nicht, der die Wellen an unsere Füße schellen lässt.
Deine Hand streicht dann über mein Haar und bleibt wärmend in meinem Nacken liegen und für einen kurzen Moment weiß ich wieder wie es ist, sich fallen zu lassen, ganz. Doch ich ziehe die Schultern hoch, suche Schutz in mir vor dem Schmerz, den die Vergangenheit auslöst.
Mein Rücken ist seit Tagen verspannt, zu viele Erinnerungen liegen hier am Strand.

Ich habe aufgeräumt. Tickets, Parkscheine, Restaurantrechnungen…, alle haben Geschichten doch ich wollte keine Geschichten mehr hören.
Die neue Leere erfüllt mich. Jetzt wäre Platz für die Sonnen.

Leise wiederhole ich: „Wir sollten…“
„…und lila Grashalme kauen…“, sagst du.



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Kommentare zu diesem Text


 ViolaKunterbunt (06.05.07)
Ich hab nun grad nicht die Zeit, das alles ordentlich zu sezieren und und zu analysieren, kann Dir nicht die Sätze auseinanderpflücken und alles genau erklären, was ich in dem Text lese. Dafür habe ich grade nicht die Zeit. Aber mal ganz ehrlich: will ich auch gar nicht. Ich möchte einfach nur sagen:
Boah! Ist das schön !!!
Ich mag Deine Prosa sehr! Und dieses Stück hier ganz besonders.
Liebe Grüße, Viola
(Kommentar korrigiert am 06.05.2007)

 Traumreisende meinte dazu am 08.05.07:
Heee wenn das kein mutmachen ist )))
strahlende grüße
silvi

 franky (06.05.07)
Hey liebe Silvi,
deine farben gleiten über meine gedankensegel
sie wühlen die erinnerungen auf,
die sonnen sind immer noch da und der himmel strahlt im grün der schäfchenwiesen.
haben wir den mut
und zählen perlen der versunkenen träume.
die vergangenheit baut brücken über den abgrund
in das haus einer glücklichen zukunft.
schicke dir sonne für einen schönen tag
Franky:-)

 Traumreisende antwortete darauf am 08.05.07:
wunderschön, wie du es sagst, jaaaa...

lass dich lieb drücken
silvi
Schroebibri (48)
(06.05.07)
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 Traumreisende schrieb daraufhin am 08.05.07:
jooo da zwinkert man sich gern zu und stibitzt blaue gänseblümchen:-)))
danke und liebe grüße
silvi

 Isaban (06.05.07)
Zart und wehmütig und schmerzhaft und dann doch noch Hoffnung.
Ich habe mich selten so über lila Grashalme gefreut, wie beim Lesen dieses Textes.

Liebe, herzliche Grüße
Sabine

 Traumreisende äußerte darauf am 08.05.07:
oh das ist schön!!!
ich hab einen fabel dafür an des ende immer die hoffnung zu stellen

magst mit kauen!!!??

ganz liebe grüße
silvi

 Isaban ergänzte dazu am 08.05.07:
Klar. Lila Gras klingt gut.
steinkreistänzerin (46)
(07.05.07)
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 Traumreisende meinte dazu am 08.05.07:
ich lade dich gern zu einen Salat aus lila grashalmen ein )

freut mich wirklich, dass du die stimmung so auflesen konntest.
dir ganz liebe grüße
silvi

 Néniel (19.05.07)
gleich morgen, oder ähm heute werde ich lila grashalme suchen gehen. wunderbar deine prosa! ganz wunderbar und sie lässt mich wieder so schön träumen. hach! liebe grüße für dich, ive.

 Traumreisende meinte dazu am 19.05.07:
Farbe hast du ja noch ... oder????? ))))
mit ganz lieben grüßen zurück
silvi
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