Katholische Beichte

Gedicht zum Thema Religion

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Katholische Beichte



Schlag zu.
So fest du kannst.
Stoß in mich hinein.
Rote Striemen
lass meinen Körper hinabzüngeln.
Die Neunschwänzige Katze
soll mein Herz stäuben.
Die Dornenkrone
und der Essigschwamm –
dann
sehe ich den
leeren Himmel aufgerissen
und geläutert,
ganz eucharistisch.
Die Blutergüsse mein
werden der Lohn sein,
das,
was
mir zusteht,
wonach meine hungrige Seele lechzt.

Mein Tabernakel
erzittert
unter der Heiligkeit
deiner
phallischen Monstranz.

Sag' böse Worte zu mir.
Nenn' mich:
Schwein,
flüstere es leis´:
ein Tier;
sag':
Stück, Ding; gib mir
eine Nummer.
Dann: sag' Feigling.
Feigling.
Sag`s nochmal, du:
Es.
Zeige mir,
daß ich nicht würdig bin,
zu existieren
unter deinem Stiefel.
Bitte,
lass mich
deinen Kot versuchen.
Bade mich
unter dem Regenbogen
deiner geweihten,
goldenen Wasser.

Ich bin nicht würdig,
einzukehren unter dein Dach,
doch sag' nur ein Wort...
Sag':
Fick mich.
Und dann verbrenn' mich.

An einem hölzernen Kreuz.



© Rainer M. Scholz

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