Die Ewigkeit der Liebe

Text zum Thema Liebe und Tod

von  Prinky

Es ist Nacht. Dunkelheit kriecht durch die Ritzen
des Sarges, der ausgegraben, aufgebrochen darliegt.
Nurmehr Stille, unterbrochen vom Wind, nur dem Wind, der nicht so zart den Boden streift.
Das Kreuz liegt rausgerissen auf dem Nass des zuvor beregneten Rasens.
Und ER verschwand mit ihr. Dort, nicht weit diesem Rasen wandelt sich seine Flucht in Zärtlichkeit um.

Sie hat ihre Schönheit für ihn behalten, auch wenn der andere Blickwinkel Abscheu erregt. DIE
würde er töten, weil Liebe in ihm steckt.
Er streichelt ihre erblasste Haut, die mancherorts den Blick auf knorrige Kälte freigibt.

Es ist nicht seine enorme Erregung, die ihm zusetzt, vielmehr ist es sein Hass auf diese Gesellschaft.
Normen und Zwänge, die ihm das Liebste nahmen. Sie wegschafften, nach anderen Gesichspunkten kleideten, um sie schließlich nurmehr der Erinnerung preiszugeben. Vergraben. Wurmbrut preisgegeben.

Noch ist es Nacht, und der Friedhof liegt still unter ziehenden Wolken, die vielleicht noch
die Schleusen öffnen, um sich der Frucht lebenspendenden Wassers zu entledigen.

Im seinem Zimmer liegt sie auf seinem Bett. Entkleidet träumt er mit ihr von einer Zukunft, die es nur im Stillen noch gibt. Jetzt...
Und schweigend küsst er sie wie so oft nur in Träumen. Schweigend und blind erlebt sie nichts mehr...doch in seinem Geist haben sie endlich wieder zusammengefunden.

Und der Morgen graut, als der Sarg wieder in der Erde schweigt. Ein Freund ist ein Freund, auch wenn er gar nicht versteht.

Ihr Bund in der Kirche war seine Achtung vor ihnen,
und die Welt weiß von nichts. Gut so!

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