Die Gabe

Gedankengedicht zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Hoehlenkind

Angekettet an die Härte dieser Welt,
doch frei unser Blick
dank unserer Begabung,
dem Sinn für die Sinnlosigkeit.

Sie läßt uns verzweifeln,
Tag für Tag,
wenn die Adler kommen.

Doch wird Neid
zu Bedauern und Trost,
wenn unser Blick fällt
auf die andere Seite
zu Sisyphus,

dem fehlt
diese Gabe.

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Kommentare zu diesem Text

Barkel (23)
(02.07.07)
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 Hoehlenkind meinte dazu am 02.07.07:
Ich seh Sinnlosigkeit wohl anders. Es geht mir nicht um die Sinnlosigkeit oder Sinnhaftigkeit von "all dem". Das Leben hat für mich keinen Sinn außerhalb des Lebens selbst, und wenn es einen hätte würde ich das eher als Einschränkung meiner Freiheit empfinden. Aber innerhalb des Lebens können mir sehr wohl bestimmte Gewohnheiten, Handlungen oder Absichten als sinnvoll oder sinnlos erscheinen.

In einer gesunden Umgebung ist der Sinn für Sinnlosigkeit, also das Erkennen ob und wieweit etwas sinnvoll oder sinnlos ist, Teil eines natürlichen Regelungsprozeßes. So wie ein Baum die Zweige und Äste absterben läßt, auf die kein Licht mehr fällt, und dort wo Licht ist neue entstehen läßt.

Zur Verzweiflung kommt es erst, wenn der Regelungsprozeß gestört ist, weil wir glauben, die als sinnlos erkannte Lebenssituation nicht ändern zu können.
Sturmschatten (32)
(02.07.07)
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 Hoehlenkind antwortete darauf am 02.07.07:
1.Ich suche nicht nach dem Sinn des Lebens, sondern nach Sinn im Leben, also einem sinnvollen Leben. Und hab auch schon eine Menge gefunden.

2.Wir müssen nicht leben, wir dürfen leben.

3.Was keinen Sinn hat, "stirbt sich tot" (Isabana). Zum Glück.
Sturmschatten (32) schrieb daraufhin am 02.07.07:
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 Hoehlenkind äußerte darauf am 02.07.07:
Der "Sinn des Lebens" geht davon aus, daß es etwas außerhalb des Lebens gäbe, das darüber steht und deshalb dem Leben Sinn verleihen könnte. Zum Beispiel ein Gott, das Vaterland, Ruhm und Ehre oder ähnliches. Außerdem wird damit meist Allgemeingültigkeit beansprucht, es soll für alle Menschen gelten.

"Sinn im Leben" heißt für mich "Sinn in meinem Leben" und für dich "Sinn in deinem Leben", es ist also für jedes Individuum etwas eigenes und anderes. Es benötigt dabei nichts, was über dem Leben steht.

LG Jobst
Brunnenfrosch (34)
(07.01.08)
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 Hoehlenkind ergänzte dazu am 08.01.08:
Wenn es schon harte Kost ist, dann hoffentlich auch nahrhafte. Unsinn ist mir auch immer wieder wichtig, zum Ausschütteln und Auflockern, damit die Gedanken sich nicht festsetzen sondern beweglich bleiben.

Mal eine Frage zu diesem Gedicht. Ich überlege, die Zeilen mit Neid, Bedauern und Trost wegzulassen und den Rest mit "Bis unser Blick fällt..." anzubinden.
Meinst du, da würde dann etwas fehlen oder wäre es dann offener für eigene Gedanken des Lesers ?

Danke und liebe Grüße, Jobst
Brunnenfrosch (34) meinte dazu am 08.01.08:
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 Hoehlenkind meinte dazu am 08.01.08:
Dann laß ich es einfach so. Vielen Dank für die Stellungnahme. Mir fehlt einfach oft der Abstand zu meinen Texten, um mich in Leser hineinzuversetzen.
Liebe Grüße, Jobst
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