Schicksal `47

Gedicht zum Thema Schicksal

von  Prinky

Ein kleines Herz im Zugabteil,
alleine auf der Reise.
Die Mama wartet irgendwo,
hoffnungsvolle Waise.

Die Jahre zogen schon ins Land,
der Mutter einst entrissen.-
Saß das kleine Flüchtlingskind
mit sauberem Gewissen.

Als Krieg noch tobte, grauselig,
wurd sie dem Heim entrissen,
und wurde gleichem zugeteilt,
doch ohne Schnuffelkissen.

Das Kissen lag ja doch im Dreck,
vom Blute vollgesogen.
Die Mutter war verschwunden auch,
das hat sie nun bewogen,

nun endlich sie zu suchen doch,
sie hatte rausbekommen,
wo Mutter nun so traurig war,
und sehnend zugenommen.

Die Mutter wußte nichts vom Glück,
und war schon fast am Ende.
Nur eines war ihr nicht zuteil,
ihr Wissen, das sie fände.

So kam der Zug dann doch geschnauft,
am Ende jener Reise.
Das Kind stieg aus mit frohem Blick,
die Mutter lag im Gleise.


Anmerkung von Prinky:

Reinste Phantasie, und doch...
vielleicht dann doch geschehen???

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Kommentare zu diesem Text

steinkreistänzerin (46)
(02.07.07)
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 Prinky meinte dazu am 20.08.07:
Ja, manchmal danke ich der Güte der späteren Geburt.
Danke für deinen Besuch Annette.
Micha
Traumfee (46)
(11.07.07)
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 Prinky antwortete darauf am 20.08.07:
Ja, leider ist die Trauerarbeit sehr einseitig, auch und gerade heute.
Für mich sind Opfer Opfer.
Ich mache da keinen Unterschied. Gewald, die ausgeteilt wird,
trifft oft diejenigen, die sie eben nicht ausgeteilt haben.
Micha
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