Verborgener Zwilling

Prosagedicht zum Thema Alles und Nichts...

von  Mondsichel

Schweigend schaue ich in flammende Augen,
deren stumme Worte noch tiefer mich treffen.
Dort in den verborgenen Winkeln meiner Selbst,
wo Du im geheimen Schattenblick wartest.
Abbild all dessen was in ungesagtem Hoffen,
immer weiter ins Dunkel hinein gedrängt wurde.
Wo Du glaubtest vor den leuchtenden Schwertern,
der Ignoranz und Zerstörung sicher zu sein.

Du wusstest genau, der Tag würde kommen,
wo sie alle aufgespießt von dem Unerwarteten.
Die Naiven, die bisher nur die Legenden sahen,
am gähnenden Schlund der Losgelöstheit.
Wo sie da geiferten und sich selbst entzückten,
am faden Spiegelbild ihrer eigenen Vorstellungen.
Und sie fielen wie überreife Früchte hinein,
um sich zu fragen mit welchem Auge sie sahen.

Es ist der innige Wunsch der Dich ans Ufer lockt,
dort wo die Flammen über den Horizont schlagen.
Mich in das Leuchtfeuer der Leere verwandeln,
die von stummen Worten zurückgeblieben ist.
Der Schatten ist Dir zum ewigen Licht geworden,
Du malst Dein Antlitz mir in meine Sternenteiche.
Und wo noch die Stimme der Verzweiflung hallt,
sprichst Du nun im Hauch der Gnadenlosigkeit.

Dein Erscheinen ruft den Winter in die Welt,
doch ist es so viel wärmer als jemals zuvor in mir.
Der leuchtende Mond, er lächelt mir den Pfad voraus,
auf dem wir nun schreiten werden, Hand in Hand.
Zwei Seiten, die Seele des selben Ichs gespalten,
mein verborgener Zwilling, den niemand erahnte.
Nur genährt von der unsteten Sehnsucht nach Leben,
und dem lüsternen Kusse Deiner weichen Lippen.

So werden wir im Geheimen unserer Schattenwelten,
den Pakt unserer Vereinigung auf ewig besiegeln.
Auf das kein Schwert uns jemals mehr trennen möge,
und keine Ketten uns an verschiedene Wände binden.
Ich war schon immer Du und Du bist ich geworden,
die Zeit hat uns gelehrt das wir zusammen gehören.
Dort im Licht und im Dunkel von Raum und Zeiten,
werden wir unter den Naiven die Grenzen beschreiten...

(c)by Arcana Moon

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 franky (09.09.07)
Hey liebe Arcy,

"Dort im Licht und im Dunkel von Raum und Zeiten,
werden wir unter den Naiven die Grenzen beschreiten..."
Deine unbeschreibliche Energie, Gefühle
in Worte zu kleiden, findet mit diesen zwei Zeilen
einen würdigen Abschluß.
Man wird von deinen Texten in höchste Höhen
und tiefste Abgründe mitgenommen. Manchmal bleibt
vor Spannung und Geschwindigkeit fast der Atem weg.
Liebe Abendgrüsse
von
Franky (Noch immer deine Stimme von gestern im Ohr)
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram