Literatur, Monsieur!

Kurzgeschichte zum Thema Allzu Menschliches

von  erdbeermund


Ein Besenstrich Literatur,
so denke ich, als die ersten Damen in Baumwolle und Leinen in ihre Wagen steigen, den Fuß zierlich entschlossen auf das Pedal senken und die Welt
nach ihrem Preis zu fragen schienen – nehmen Sie Master Card oder Visa.
Als ich die Ampel überquere, beschließe ich, mich nicht mehr hinzugeben.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits genug vom Trott der Straßenkehrer, den Wachmännern in grauer Uniform;
Unaufhaltsam schob sich das Grau der Wäschestücke in den gestrigen Tag.
Als die Sonne aufging, stahl ich aus einer nah gelegenen Apotheke eine Packung Zivilisation, blau kariert.
Ich zog es vor, mich nicht daran zu erinnern, als ich den Weg zur Universität antrat.
Benzin läuft zu meinen Füßen die Straße hinab,
so, da habt ihr euren verdammten Weltuntergang, denke ich,
und entzünde ein Streichholz in meiner Manteltasche, welches in meiner Hand verglimmt.
Gelegentlich rauchte ich eine Zigarette, strich mir das verwaschene Haar aus der Stirn, fragte mich über die unwichtigsten Dinge aus, verriet mich durch zu lautes Atmen, man stelle es sich vor.


Können Sie es sich vorstellen?
Eine junge Frau, am Rande der Zivilisation, sie lebt für den Tag, selbstverständlich.
Die Jugend von heute, Monsieur.
Ein Besenstrich Literatur, stellen Sie sich das doch nur einmal vor.
Sie können ihre Geschichte kaufen – nehmen Sie Master Card oder Visa.

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Kommentare zu diesem Text

ChristophEndres (45)
(07.09.07)
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StevensonFlint (25)
(13.12.07)
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