Akt der Verstümmlung

Gedicht zum Thema Existenz

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
Nachtbeton
(von RainerMScholz)
Akt der Verstümmlung

Ich sehe
das Blau der Hölle
tiefschwarz
hinter meinen Augen,
wie es droht,
mich zu verschlingen;
der Abgrund ist
schier endlos,
verschwindet im
spiraligen Nichts.

Die Innere Zwangsjacke
verhindert
das Verwüsten,
Herausreißen,
das Zerstückeln
des eigenen Fleisches,
das meine
schreiende Seele
umschließt.
Irrsinniger Zorn,
der mich
zerfrisst,
wie Würmer
eine
Leiche fleddern
von innen.

Freunde
der Nacht
zu Besuch im
Isolationshaftknast
ohne
Spuren zu hinterlassen,
sprechen zu mir,
initiieren ein Negativecho
- Stammheim -,
das sich in
meinem Herzen bricht.
Schizophren-paranoides Feedback.
Der Mann im Spiegel
ist ein Fremder
ohne Gesicht,
verloren
in einem
fremdem Land.

Schreie
in der Nacht
sind schrill und
wahnsinnig, sind
das Brüllen
einer fernen Schlacht,
unwirklich
und wahrhaftig,
hervorbrechend
aus Nicht-Menschen.
Nägel,
die Gesichter
zerfetzen
und Identitäten
bloßlegen,
die
hinter den Fassaden
verborgen lagen.
             
Das rohe Fleisch
der Angst.

© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

MarieM (55)
(08.10.07)
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 RainerMScholz meinte dazu am 09.10.07:
Brrrrr. Krk, krk. Schüttelschüttel! Danke, HeideMarie.
Isolationäre Grüße,
R.
The_black_Death (31)
(06.12.07)
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 RainerMScholz antwortete darauf am 06.12.07:
Danke. Danke. Danke.
Grüße,
R.
Caryptoroth (37)
(13.12.07)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz schrieb daraufhin am 14.12.07:
Danke schön.
Grüße,
R.
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