Ein Reformvorschlag

Innerer Monolog zum Thema Aktuelles

von  tastifix

Ein Reformvorschlag!

Wie wäre es denn... so? Keiner sollte mich jetzt falsch verstehen. Reformen müssen sein, sich fortwährend ergebene Sprachveränderungen in den Rechtschreibregeln berücksichtigt werden. Ich wehre mich ausschließlich dagegen, durch wirklich überflüssige neue Regeln verunsichert zu werden.
Ein Beispiel: Solange ich denken kann, wurde ´Du` als Anrede großgeschrieben. Warum nur wird es jetzt geändert? Es gibt keine zwingende Notwendigkeit hierfür. Mir ist sehr wohl klar, dass jeder seine eigene Meinung darüber vertritt. Was ich gut oder schlecht beziehungsweise verständlich oder gar unverständlich finde, werden Andere wiederum als genau richtig empfinden.

Als Kind habe ich gelernt, dass das großgeschriebene Du ein zusätzliches Zeichen für die eigene Achtung vor dem Empfänger eines Briefes ist. Als Substantiv aus dem Satzgefüge herausgehoben, nimmt es eine besondere Stellung ein.
Ich weiß, was Sie mir jetzt entgegenhalten werden:
"Das wäre ja wohl mehr als schlimm, wenn der Grad der Achtung vor dem Gegenüber daran ablesbar wäre, ob dieses Wort klein oder groß geschrieben wird!"
Sie haben mit diesem Einwand unbedingt Recht. Jedoch werden Sie mir wahrscheinlich darin zustimmen, dass die Großschreibung ja eine stärkere zusätzliche formelle Betonung jener Aussage bedeutet.

"Die Rechtschreibung soll vereinfacht werden, es also allen einfacher machen!", merken Sie an.
Dazu meine ich: Die relativ schnell aufeinander folgenden Reformen unserer Rechtschreibregeln verunsichern zunächst die Schreibenden sehr. Zum Glück ist ja alles im Internet detailliert nachzulesen, was dann der schreiberischen Sicherheit des Einzelnen sehr zugute kommt.
Die berufliche Korrespondenz richtet sich notgedrungen strengstens nach den neuen Regeln. In ihrer privaten dagegen werden sich Viele letztendlich weiterhin an den alten Regeln orientieren, weil sie es müde sind, sich dauernd umstellen zu sollen. Oder sie schreiben so, wie es ihnen persönlich von der Logik her richtig erscheint.

Die Lehrer sind verpflichtet, sich stets an der jeweils neuesten Reform zu orientieren, sollen sie den Schülern vermitteln und haben dabei eventuell selber Schwierigkeiten mit den Neuerungen. Zwar sind Kinder geistig sehr flexibel und lernen schnell, aber die Umstellung braucht dennoch eine gewisse Zeit, die sich dann für Schüler und Lehrer als manchmal recht schwierig erweist. Vor allem die Ausländerkinder, die sich gerade mühevoll mit der bisher gültigen Rechtschreibung und Zeichensetzung vertraut gemacht haben, haben noch mehr zu kämpfen als die deutschen Kinder.

Ich glaube, eine wirklich durchgreifende Vereinfachung der Rechtschreibung würde es bedeuten, wenn außer für das Wort ´du`, weil es denn unbedingt so sein soll (mehr als traurig!), dann generell für alles die Kleinschreibung gälte.

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Kommentare zu diesem Text

zackenbarsch† (74)
(13.11.07)
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 tastifix meinte dazu am 13.11.07:
Dankeschön, Friedhelm, für diese Information! Ich käme aber sowieso nie auf die Idee,´ Du` etwa klein zu schreiben! (Da können die bestimmen, was sie wollen. Da bleibe ich stur!).

Lieben Gruß Gaby
(Antwort korrigiert am 13.11.2007)

 Dieter_Rotmund (04.10.19)
Viele -> viele

u.a.
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