Im nächsten, stillen Moment

Brief zum Thema Gedanken

von  Prinky

Lass es gut sein ......
Du hast doch nun alles. Du hast den Partner, mit dem du finanziell abgesichert bist, du hast dein Haus, und du wirst dein Kind, vielleicht sogar deine Kinder haben. Und du wirst glücklich sein.
Du wirst es sein, weil deine Planung soweit ging, und weil dein Idealbild nicht nur Phantasie bleiben sollte. Darum hast du dir deine eigene Wirklichkeit geschaffen.
Und lieben wirst du auch. Ob gekünstelt oder nicht, das ist erstmal egal. Denn die Planung geht über alles, und das eigene Glück muss sich damit identifizieren. Ob das richtig ist und war bleibt erstmal außen vor.
Das wird die Zeit entscheiden.
Mag sein, daß du manchen Abend in deinem Büro sitzen wirst, und du dort weinen wirst, weil du nicht verstehst, warum bei allem Erreichten das Glücks-
GEFÜHL nicht stärker ausgeprägt ist bei dir.
Aber dann wirst du dich fangen, dir die Tränen abwischen, und dir alte Bilder oder Bücher anschauen, die einst jemand für dich geschrieben hat. Und du wirst dich fragen, warum ein Gefühl einfach nicht kommen kann oder will. Du wirst dich fragen, warum man(n)cher anders als ein anderer empfindet!?
Keine Ahnung, egal, aber irgendwie stimmt es dich dann doch traurig.
Du schlägst das Buch zu, und verstaust es zwischen alten Akten, als würdest du eine längst nicht begonnene Geschichte endlich abschließen.
Du gehst in dein großes und schickes Wohnzimmer, und setzt dich auf das Sofa, direkt neben ihn.
Er ist in seine Arbeit vertieft, eine, die er gerne zuhause bei einem Glas Wein erledigt. Ab und an schenkst du ihm einen tiefen Blick, wogegen er dich anblickt, ähnlich, aber nicht so wie du.
Auch dir schenkt er ein Gläschen Wein ein, der dir sogleich schmeckt und dir entspannend mundet.
Oben in deinem Arbeitszimmer tränen Zeilen in einem fast schon vergilbten Buch. Das weißt du zu gut, aber du willst es vergessen.
Und im Hauch der Zärtlichkeit schaffst du es sogar...
Bis zum nächsten stillen Moment.

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Kommentare zu diesem Text

Tierra (28)
(12.10.07)
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 Prinky meinte dazu am 12.10.07:
Für mich Sandra, hat dieser Brief eine ganz gewisse Bedeutung. Mehr möchte ich aber bitte nicht dazu schreiben.
Dein Kommentar hat tief blicken lassen, und du hast meinen Brief
aufgesogen mit deinem Verständnis für...IHN.
Alles Liebe Micha

 GillSans (12.10.07)
Ich hoffe nicht, das dieser Text direkt aus deinem Leben geschrieben ist, wenn ja, bitte vergesse sie und Lebe dein eigenes Leben, denn zurückblicken ist kein gutes Dind.
Schreib dein eigenes Buch....schlage die leeren Seiten auf.....und erzähle mir von Dir...nicht von anderen.
Liebe Grüße von Deiner Gill

 Prinky antwortete darauf am 12.10.07:
Leider sind die Zeilen über andere effektvoller als zeilen über sich selber. Warum soll ich mich hier weinlich präsentieren, wenn es auch anders geht? Trotzdem, dankeschön Gill!
Micha
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