Flugstunden

Gedicht zum Thema Abendstimmung

von  Isaban



*




Komm, Liebster komm, die Welt steht still,
kein Hasten und kein Jagen,
man hört kein Käuzchen klagen.
Hab dir so viel zu sagen,
zu viel, so dass ich schweigen will.

Komm, Liebster, komm, ich halt dich sacht,
ich halte dich so gerne.
Wir zählen lautlos Sterne.
Sie glimmen in der Ferne,
als gäb es sie nur heute Nacht.

Komm, Liebster, komm, du musst bald gehn,
ich will dich zärtlich wiegen,
mich wärmen, an dich schmiegen.
Weißt noch, wir konnten fliegen.
Lass uns die Zeiger rückwärts drehn.

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Kommentare zu diesem Text

rock-n-roller (58)
(29.10.07)
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 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Nein, lieber Stefan, man macht nur die Uhr kaputt.
Es ist nicht möglich, ganz gleich, wie sehr man es sich wünscht, wie intensiv man davon träumt. Aber es ist sehr, sehr schön, davon zu träumen. Zeit weigert sich einfach, rückwärts zu schreiten.
Vielleicht ist das auch gut so, sonst würden wir vermutlich alle an einem der schönen Momente in unserer Vergangenheit hängen bleiben, anstatt uns wieder auszupendeln, wenn die Stunde geschlagen hat und uns von dem, was die Zeit vielleicht irgendwann noch bringt überraschen zu lassen.
Danke, für deine Rückmeldung und deine schöne, optimistische Interpretation

herzlichst,
Sabine
(Antwort korrigiert am 30.10.2007)
MicMcMountain (59)
(29.10.07)
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 Isaban antwortete darauf am 30.10.07:
Danke, Mic. Ich grübele noch über den letzten Vers nach.
Hab vielen Dank für deine Tipps.
Herzliche Grüße,
Sabine

 AZU20 (29.10.07)
Sehr zart, sehr schön. Ob das mit dem Rückwärtsdrehn freilich klappt. Zu gönnen wärs. LG

 Bergmann schrieb daraufhin am 29.10.07:
Vielleicht steckt in dem Gedicht eine Art Relativitätstheorie... Mich erinnert der Schluss an den Film Matrix, wo Trinity (oder hieß sie Eternity) Neo zur Auferstehung verhilft. Da geht es immer auch um Stärke, nicht nur um Schweben. Der Wahn ist kurz, der joystick lang. Ich werde albern. Das machen diese allzu schwärmerischen Frauenverse und Hermesflügel...
angyal (44) äußerte darauf am 29.10.07:
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 Isaban ergänzte dazu am 30.10.07:
@ Armin:
Sehr unwahrscheinlich, das klappte nur in der Feuerzangenbowle und auch da nur temporär. Aber es ist ein alter Traum der Menschheit, nicht wahr? Und ein schöner.
Ich danke dir.
Liebe Grüße,
Sabine

@ Uli:
Hach, du und die Hermesflügelchen.
Ich darf gar nicht zu lange drüber nachdenken.
Joystick. Ach.
Trinity heißt sie.
Weißt du, es scheint die Bestimmung der Frau zu sein, ab und an für eine Wiederauferstehung zu sorgen, bin aber sicher, Männer haben auch da handfeste Erfahrung - aber wir schweifen ab, nicht wahr?

Beste Grüße,
Sabine

@ angyal:
Ja, wie im Himmel. Und sie singen ständig.
Du hast gelitten? (Sollte ich mir vielleicht Matrix doch noch mal angucken?)
Danke du.

Liebe Grüße,
Sabine

 Bergmann meinte dazu am 30.10.07:
Matrix ist einer der interessantesten Filme der letzten 20 Jahre - allerdings zum Teil mit sehr konventionellen Mitteln, was die Liebe angeht bis zum Kitsch absinkend, zum Glück ironisch auffassbar.

 Isaban meinte dazu am 02.11.07:
Ich persönlich fand, dass es sich um eine sehr interessante Storyidee handelt, die man aber, wenn man sich nicht so sehr in technischer Effekthascherei verloren hätte, um einiges besser und weniger oberflächenschrappend umsetzen könnte. Hach, Geschmäcker sind doch verschieden. Jedem das Seine, ne?
Balu (57)
(29.10.07)
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 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Danke, lieber Knut.
Ich freue mich, dass es dir gefällt.
Traumverloren, ja, ich denke, das ist eine sehr romantische, aber passende Umschreibung, für die Abschiedsstimmung in meinem Gedicht.
Herzliche Grüße,
Sabine

 styraxx (29.10.07)
Seit wann sind Gefühle Kitsch? Dieses Gedicht besitzt einen wunderbaren Rhythmus gekoppelt mit sehr einfühlsamen Worten - ein Tanz durch die Nacht, die nie enden darf. Super!

Liebe Grüsse
c.

 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Nein, Cornel, Gefühle sind niemals kitschig. Es ist nur manchmal schwierig, sie so auszudrücken, dass man den schmalen Grad nicht überschreitet, der bei jedem Menschen - und je nach Tagesform - woanders angesiedelt ist.
Ein Tanz durch die Nacht, der nie enden darf. Ein sehr schönes, nicht minder romantisches Bild schenkst du mir da, mit deinem Kommentar. Danke.

Liebe Grüße,
Sabine
orsoy (56)
(29.10.07)
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 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Danke, du Liebe, auch für dein Outing. Bring ihn ruhig mit nach Steele, wir verraten auch nichts. *g*

Herzliche Schmunzelgrüße,
Sabine
Anima D. (39)
(29.10.07)
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 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Reimschema abbba. Also ein umarmender Reim (Klammerreim) um einen Haufenreim (Dreierreim, anstelle des üblichen Paarreimes). Oh, ich war gewiss nicht die erste und werde auch ganz gewiss nicht die letzte gewesen sein, die auf die Idee gekommen ist. Freut mich aber, dass es so gut ankommt.
Herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,
Sabine
Anima D. (39) meinte dazu am 30.10.07:
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 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
... und der weiche, beruhigende, dreieinige Gleichklang der weiblichen Kadenzen in den mittleren Versen passt doch auch zum zärtlichen, haltenden, etwas wehmütigen Text, ebenso, wie diese Konstellation der Reime in der Sprachmelodie ein sanftes Wiegen ergibt, so dass Klang und Inhalt durch diese Stilmittel auch gesprochen (am besten geflüstert) ein entsprechendes Gesamtbild ergeben können.

Liebe Grüße,
Sabine
MarieM (55)
(29.10.07)
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 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Du hast dich sehr gut hineingefühlt, Mariechen. Danke.
Viele liebe Grüße,
Sabine
Locklin (48)
(31.10.07)
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 Isaban meinte dazu am 31.10.07:
Danke, Locklin. Schön, dass es dir gefällt.
Liebe Grüße,
Sabine
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