Mutterstille

Erlebnisgedicht zum Thema Augenblick

von  Füllertintentanz

Du nässt so sacht durch meine Lider,
wiegst Mutterstille in die Nacht,
blühst zart in jedem Pulsschlag wider,
legst Ascheblüten auf mich nieder,
bist Hüter meines Glaubens Fracht,
ein jedes Gelb hat dir gedacht.

Mein Mühen schaut in lichte Weiten,
doch deine Stimme fällt nicht ein.
Erinnern hofft den Klang zu leiten,
formt Melodien ferner Zeiten,
doch Schattenwurf auf weißen Stein,
reißt dich hinfort, ich bin allein.

Der Wein am Fenster raunt betroffen,
neigt seine Ranken zum Spalier,
ein Flügelspalt steht schmal noch offen,
der ganze Raum scheint stumm zu hoffen,
du senktest dich noch mal zu mir.
Mein Mund glänzt hell wie ein Saphir.

Der Augenblick ist voll von Lehen,
voll Künftigem im Gegentakt.
Oh himmelnahes Lichtgeschehen,
ich bete unser Wiedersehen,
die Bleibe Zeit scheint hohl abstrakt,
ist eins mit dir und schicksalsnackt.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (29.10.07)
Hallo liebe Sandra,
Habe dein Gedicht wieder und wieder gelesen
komme stets zum selben Schluß,
Deine Gedanken betrauern einen unwiederbringlichen Verlust.
Ein perfektes Werk mit unverkennbaren Merkmalen aus der Hand von Sandras wundervoller Feder.
Liebe Abendgrüsse nach Norden
Von
Franky aus Vorarlberg

 Füllertintentanz meinte dazu am 30.10.07:
Hallo Franky, dein gezogener Strich ist ganz genau richtig. Dieses ist ein so persönlicher Text, dass ich gar nicht damit gerechnet habe, auch nur einen einzigen Kommentar hierzu zu erlangen.
Ich danke dir sehr, dass du dich mit meinen Zeilen so beschäftigt hast und schicke liebe Grüße zurück.

Sandra
scalidoro (58)
(02.11.07)
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Gedankenstaub (35)
(12.04.08)
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