Eine Begegnung im Wald

Ballade zum Thema Geister

von  Prinky

Im Walde lief sie oft spazieren,
im Grunde tat sie es schon lang.
Joggend über Wanderwege,
niemals wurde es ihr bang.
Einmal aber, als sie joggte,
sprang ein Kind von einem Ast.
Sie war ziemlich von den Socken,
denn es schien wie abgepasst.

Kinderaugen schauten leidlich,
während Regen prasselnd war.
Eine Hand zeigte nach Westen,
dort lief sie in keinem Jahr.
Während still das Mädchen fortlief,
folgte sie ihm unentwegt.
Durch Gestrüpp und Wildgewächse,
gleichfalls mulmig wie erregt.

Wind beeilt` sich zu zerzausen
Haare,- Blätter, überall...
Doch die Schritte blieben statisch,
plötzlich sank sie Knall auf Fall.
Dort, als sie die Augen klärte,
sank auch sie auf Kniee hin.
Dorten lag ganz nackt das Mädchen,
unbekleidet bis zum Kinn.

Komisch wurde ihr zu Mute,
als noch Blut im Gras zerrann.
Und das Mädel, das sie führte,
war verschwunden irgendwann.
Hockend blieb sie bei der Leiche,-
Tränen kamen ob der Tat.
Sie griff still zu ihrem Handy,
gab der Staatsmacht Tip und Rat.

Bäume neigten sich dem Bilde.
Wind versprach ihr "dankeschön".
Kinderaugen lachten plötzlich,
um dann schließlich zu vergehn.
Und als sie Sirenen hörte,
hockte sie gefasst noch tief,
ziemlich nah an jenem Opfer,
dessen Seele endlich schlief.

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