Für Mitternachtsträne

Gedicht zum Thema Seele

von  anna-minnari

Eine Mitternachtsträne fließt
an jedem neuen Tag am „Schafott“,
während sie die Kurve liest,
bekämpft ihre Seele den Alltagstrott.

Es schmerzt bis tief in die Nacht hinein,
Gesichter und Augen um Hilfe flehn,
sie hört die Kranken nach Erlösung schrein
und muss selbst hilflos nach Hause gehn.

Sterbe-Hilfe - zerredet von der Politik,
was nicht sein kann, darf auch nicht sein!
Ist es wirklich das höchste Glück?
Die letzten Schritte geht jeder allein!

Fehlverstanden, gewollt, oder auch nicht?
Wo fängt Hilfe an und wo hört sie auf?
Hat der Proband kaum noch Gewicht
nimmt sein Schicksal so oder so seinen Lauf.

Vergessen die Wünsche nach Menschlichkeit,
die für jedermann ein wenig anders aussieht,
verdrängt durch des Taggeschehn's Mangel an Zeit
taube Ohren für das Wehklagelied.

Im Himmel dann sind die Menschen vereint
- so hofft der flehende sterbende Blick.
Niemand sieht, dass auch Mitternachtsträne weint:
ein „Hoch“ unserer marktorientierten Politik!

Und die Moral von der Geschicht?
Vergesst verlorene Seelen nicht!


Anmerkung von anna-minnari:

Das Gedicht zum Thema Sterben von Mitternachtsträne hat mich tief bewegt, zumal dieses Thema momentan sehr brisant ist. Da ich weiß, wie sich Hilfspersonal fühlt, lag mir sehr daran, an beide Seiten (die vor und die im Bett) zu denken. Ich hoffe, dass wir lernen uns gegenseitig zu respektieren. Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

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Kommentare zu diesem Text

Hector (49)
(29.11.07)
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mitternachtstraene (27) meinte dazu am 01.12.07:
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