Wenn ich ein Sandstrand wär'.

Symbolgedicht zum Thema Evolution

von  DanceWith1Life

Wenn ich ein Sandstrand wär,
würd ich euch rufen, die Schuhe und Socken auszuziehn.
Und ich bräuchte dafür kein einziges Wort.
Ich würd euch festhalten, nur so zum Spaß,
und Melodie zuflüstern, ganz aus Wind und Wellen.
Und dann würd ich euch die Wörter aussuchen lassen,
für eure Lieder, und pflichtbewußten Texte.
und wenn ihr aufgepasst habt,
wären die Worte niemals gut genug.
Und dann würd ich euch raten lassen,
in welche Richtung der Weg weiterführt.
Und wenn es euch gut geht, würdet ihr die Wörter weglassen.
Und blabladabida swabidiba brabida dada singen,
und jedes Kind würde euch verstehen.
Und wenn ich eine Stürmische Nacht hinter mir hätte,
könntet ihr Strandgut einsammeln.
Und in einzelnen Scherben eurer Schicksal durchschimmern sehen.
Das Leben aber wollte
daß ich ein Mensch bin, also werd ich auch flüstern müssen.
Es wohnen zwei Meister in unserem Haus.
Der eine ist ein Meister der Illusion und der Worte.
Seine Diener sind Experten der Leidenschaft, der Eifersucht, der Sensationen und vielen anderen mächtigen Kampfsportarten.
Der andere ist der Meister unserer Zeit, des Verstehens, des Herzens und den vielen unscheinbaren lebensnotwendigen Dingen, die wir sehr leicht vergessen.
Wir werden einem von den beiden dienen, daran führt kein Weg vorbei.
Wir müssen sorgfältig wählen, unbedingt.
Wenn ich ein Regenwald wäre, oh mein Gott was hätte ich für Farben,
euch Dinge zu erzählen, für die es keine Worte mehr gibt.
Ich könnte Geräusche zaubern, die einen erschrecken und im nächsten Moment lachen lassen.
Ein knackender Ast hätte sein ganzes Leben nur auf diesen Moment gewartet.
Nur für Uns.
Nur für diesen einen Augenblick.
Als wären wir Verliebte, nein heimlich Verliebte,
heimliche Liebhaber des Lebens und der Schönheit.
Und wollten von niemanden gestört werden.
Und vielleicht würde ich einen Kolibri schicken.
Ganz nah an eurem Herz, soll er Nektar trinken.
Und ihr würdet das Zeichen verstehen.
Und zum ersten Mal dankbar,
trotz all den Sorgen und all dem Schmerz.
Und wenn ich ein Ozean wäre, ich könnte Sonnenlicht fangen
ich bräuchte nicht mehr, die Silben zählen.
Ich würde den Mond spiegeln, und bewegt sein
und kleine Geschenke an Land werfen.
Und dann würde ich warten, ob sie jemand findet,
und schön findet, und sein Lachen einsammeln als Nachspeise,
Klangspeise, und als Tagesmenü die Spezialität des Hauses: Walgesang.

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Kommentare zu diesem Text

sievim (47)
(10.06.08)
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 Dieter_Rotmund (23.05.22, 15:15)
Jaja, der Strand , ein altgedienter locus amoenus.
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