Der Begleiter

Kurzgeschichte zum Thema Leben/Tod

von  Martina

Er hatte wieder gewacht an ihrem Bett, bis die Sonne ihn ablöste. Hatte mit Sorgenfalten in ihr fast schon wächsernes Gesicht gesehen, dieses Gesicht, dass das erste Gesicht war, welches er in seinem Leben gesehen hatte. Er hatte es sich eingeprägt, bis in den letzten Winkel, würde ES und SIE SELBST in hunderten von Jahren noch beschreiben können.
Trotz der schleichenden, hinterlistigen Krankheit, die sich auf ihren bereits mageren Körper zum Schlafen legte. Die sich von ihr ernährte und wuchs. Mit jedem Gramm, den ihr Körper an Gewicht verlor, gewann sie an Größe und Schrecken. Wie gern hätte er ihr dieses Unheil, wie ein Laken vom Leib gerissen. Und mit ihm dieses schreckliche Weiß, diese Totenblässe aus ihrem Gesicht. Früher hatte sie stets an seinem Bett gewacht, hatte ihn umsorgt und gepflegt. Nun war er es, der diese Rolle übernahm.
Er würde seine Mutter aus dem Leben begleiten, so wie sie ihn hinein begleitet hatte. So war der Lauf der Dinge, der Lauf der Zeit. Doch dieser Abschnitt, war einer der schwersten. Er stand auf und ging in die Suppe, um noch eine Küche zu kochen. Wie schade, dass man die Wahrheit nicht einfach verdrehen konnte, wie diesen Satz. Selbst wenn alles auf dieser Welt verkorkst wäre. Alles war leichter zu ertragen, leichter zu gehen, als dieser dornige Weg, an dessen Ende er alleine stehen würde...

M.Brandt

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Kommentare zu diesem Text

träumerle (55)
(18.12.07)
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 Martina meinte dazu am 18.12.07:
Ja, leider noch nicht...Liebe Grüße, Tina
altma14 (85)
(18.12.07)
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 Martina antwortete darauf am 18.12.07:
Ja...ich würde wohl genau so empfinden, da hast du recht :0) Kennst mich eben schon sehr gut. Schön, dass du wieder bei mir warst, ich freue mich immer wenn du mir ein paar Worte hinterlässt...dein Tinchen
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