3. Oktober : Das Virus greift um sich ...

Tagebuch

von  Raggiodisole

Das Prasseln des Regens weckt uns – und Gitti hat Halsschmerzen und starken Husten.. Wir gehen zu Antje, der es auch nicht viel besser geht. Sie fiebert noch immer.
Während des Frühstücks beratschlagen wir die weitere Vorgangsweise. Der Wirt erklärt uns, dass um 9:20 Uhr ein Bus nach León fährt, und wir überlegen dann nicht mehr lang. Die beiden brauchen einen Arzt, oder zumindest eine gut sortierte Apotheke und dringend etwas Ruhe.
Also schlingen wir unser Frühstück runter und sprinten zur Bushaltestelle. Wir sind nicht die einzigen, die dem Regen entfliehen wollen. Die weibliche Hälfte des deutschen Ehepaares, das wir schon in St. Domingo de la Calzada getroffen haben wartet auch auf den Bus. Ihr Fuß ist schlimmer geworden, also ist ihr Mann alleine weitergelaufen und sie will in León auf ihn warten. Wir treffen auch einen Mann aus Regensburg.
In León machen wir uns auf die Suche nach einer Pension. Gar nicht so einfach, scheint alles ausgebucht zu sein. Keine Ahnung warum.
Aber es gelingt uns danke der Hilfe einer freundlichen Senora, die leider keine freien Zimmer mehr hat, in einer anderen Pension was zu organisieren. Ein Einzelzimmer für Antje und ein Dreibettzimmer für Gitti, Gabi und mich . Und der Preis ist auch ok( die Pension kann man übrigens nur wärmstens weiter empfehlen).
Wir suchen bei einem ersten Rundgang erst mal eine Apotheke und decken Antje und Gitti mit diversen schleimlösenden und fiebersenkenden Mitteln ein. Wenn das nix nützt, dann werden wir die beiden zu einem Arzt schleppen.
Aber nach einem cafè con leche geht es den beiden dann doch schon etwas besser und wir erkunden die Stadt.

Die Kathedrale von León ist wirklich beeindruckend. Zweihundert Glasfenster, insgesamt eine Fläche von 1800 m². Gott sei Dank muss ich die nicht alle putzen.
Wir treffen eine Gruppe aus dem Mühlviertel und dann beginnt es wieder zu regnen. Wir sprinten Richtung Pension, aber Gabi und ich stolpern über ein Internetcaffee. Nichts wie hinein und ein wenig surfen. Gabi schreibt an einem Caminoblog und ich muss eine wichtige Mail schreiben.
Vor einigen Monaten hab ich im spanischen Chat nämlich Josè Manuel aus León kennen gelernt. Er hat mich gebeten, ihm Bescheid zu geben, wenn wir in seiner Heimatstadt sind.
Das hab ich natürlich gern gemacht und bekomme aus postwendend eine mail von ihm, worin er uns herzlich willkommen heißt und seine Hilfe anbietet, falls wir für unsere beiden Kranken irgend etwas brauchen würden.
Ich log mich im messenger ein und chatte noch mit Bekannten und meinem Junior. Zwischendurch musste ich noch ein wenig dolmetschen. Neben Gabi saß ein Spanier, der eine Seite offen hatte, auf der ein toller Sportwagen zum Verkauf angeboten wurde. Eine Telefonnummer aus Deutschland war angegeben. Gabi, die er zuerst gefragt hatte, ob sie Spanisch spräche, hat ihn an mich verwiesen. Und  er drückt mir sein Handy in die Hand und ich telefonierte plötzlich mit einem Deutschen. Den versteh ich ja ausgezeichnet, aber dann beginnt die eigentliche Schwierigkeit. Ich muss dem guten Mann das Ganze ja auch noch ins Spanische zurück übersetzen. Aber es ist mir eigentlich ganz gut gelungen.
Übrigens hab ich ihm abgeraten, den Wagen zu kaufen, da es ein Unfallauto war, dessen linke Seite total zerbeult war, was man auf dem Foto ja leider nicht gesehen hat. Warum wohl? Zumindest war der Verkäufer so fair, mir das wenigstens zu sagen. Aber damit war klar, warum das Auto so billig abgegeben wurde.
Zwischendurch labten wir uns mit cafè con leche und genehmigten uns sogar ein Glas vino tinto. Damit ließ sich auch die Katastrophe, die unseren Internetausflug jäh beendete auch leichter ertragen. Als ich nämlich meine Session beendet hatte und zahlte, hat die Dame die Platznummern vertauscht und statt Platz 8 zu schließen, hat sie Gabis Platz erwischt. Die hat schon ganz verwundert aus der Wäsche geschaut, als auf einmal ihr ganzer Blogeintrag gelöscht war und nix mehr ging. Naja, es gibt Schlimmeres.
Auf dem Nachhauseweg kaufen wir noch schnell eine Kleinigkeit zu essen ein und dann ab in die Pension. Duschen ohne Flipflops und essen im Bett – herrlich.
Die beiden Kranken werden noch einmal ordentlich mit allen möglichen Medikamenten gedopt, damit sie morgen ja wieder fit sind.
Ich will gehen !!!!!!!!!!!!

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