Erschießt den Hahn

Sonett zum Thema Andere Welten

von  Isaban

Die Tollkirschkugeln trollen in Geästen,
verfallen blutig rot in frischem Schnee.
Das Weiß begrenzt die Blicke Richtung Westen;
sein Glitzern tut den Augen beinah weh.

Beileibe, glaubt nur nicht, dass ich hier weine,
da scheuert irgendwas im Augenlid.
Wie immer geh ich meinen Weg alleine,
doch eigentlich macht das kaum Unterschied.

In meinem Kopf wohnt still in einer Ecke
ein Jemand, der war nicht für mich gedacht.
Weil ich jedoch die Waswennbilder wecke,

erscheinen sie mir schlafwarm Nacht für Nacht,
zum Greifen nah, so, dass ich ihn fast schmecke .
Bis Hahnenschrei dem dann ein Ende macht.

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Kommentare zu diesem Text

abertausendweit. (29)
(20.12.07)
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 Isaban meinte dazu am 21.12.07:
Ach, du weißt ja, ich esse die Biester nicht mal.
Kennst du den Song " I shot the sheriff, but I didn't shot no deputy"?

Schön, dass man These und Synthese erkennt, dass man den Ungterschied zwischen dem äußeren Schein und dem inneren Erleben erkennen kann.
Hab Dank für deinen Kommentar und auch für die gute und stimmige Interpretation weiter unten.

Herzliche Grüße,
Sabine
Beaver (41)
(20.12.07)
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 Isaban antwortete darauf am 21.12.07:
Ein Zoom. Ja.
Danke, Manu.
Wenn ein Sonett von dir gelobt wird ist das immer noch ein Extra-Plus.
Hzerliche Grüße,
Sabine
Tiger (45)
(20.12.07)
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 Isaban schrieb daraufhin am 21.12.07:
*g* Bis auf dieses "my" kommt es mir bekannt vor, Tiger.
Danke für tief und sinnig und die interessante Assoziation.
Ich hab da jetzt irgendwie ein Bild im Kopf...
Liebe Grüße
Sabine
orsoy (56)
(20.12.07)
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 Isaban äußerte darauf am 21.12.07:
Na du! Ich hoffe, der Vorweihnachtsstress frisst dich nicht ganz auf.
Hab vielen lieben Dank für deine Rückmeldung, Konni.
Herzliche Grüße,
Sabine
Liamé (27)
(20.12.07)
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 Isaban ergänzte dazu am 21.12.07:
Vielen Dank, Vanessa.
Schön, dass dir meine Zeilen etwas geben konnten.
Ich freue mich über dein Lob.
Herzliche Grüße,
Sabine
Herzwärmegefühl (53)
(20.12.07)
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 Isaban meinte dazu am 21.12.07:
Danke, Moni.
Hier gibt es übrigens wirklich noch einen Fünf-Uhr-morgens-Hahn. Aber der ist lautstärkemäßig gar nichts gegen die Wachgänse am Bach, wenn man hier die Straße überquert. Die wecken das ganze Vorortkaff, wenn einer wagt, nachts über die Brücke zu gehen.

Herzliche Grüße in dein Wochenende
Sabine
Synonym (32)
(20.12.07)
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 Isaban meinte dazu am 21.12.07:
Für so eine Aussage sollte man auf jeden Falle Charme-Punkte verteilen.
Ich freue mich jedesmal, wenn einer meiner Texte dich so begeistert.
Danke.
Sabine

 JohndeGraph (20.12.07)
Hähne und anderes aufweckendes Gesindel sind blöd. Sonette sind auch blöd, aber das darf man nicht so eng sehen, jedem seine Meinung! Ich mag sie halt normalerweise nicht, sage ich es mal so. An Deinem Text begeisterte mich hier aber auch weniger die Form, als die Aussage. Liebe Grüße J.d.G.

 Isaban meinte dazu am 21.12.07:
Hach, immer diese Vorurteile, lieber Matthias.
Es gibt bei den Sonetten, wie bei allen anderen Textgenres sonne und sonne.
Hier freu ich mich besonders, dass meine Verse durch die Aussage überzeugen konnten. Danke für diese Rückmeldung.
Liebe Grüße,
Sabine
Sensor (63)
(20.12.07)
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 Isaban meinte dazu am 21.12.07:
Hallo, Rolf!
Ja, dich hat man hier ja lange nicht gesehen.
Ich hoffe, das Leben läuft rund?
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ich freu mich, dass meine Texte dich immer noch locken.
Herzliche Grüße,
Sabine
Balu (57)
(21.12.07)
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 Isaban meinte dazu am 21.12.07:
Ja, oder Wecker, oder hungrige Bulldoggen, oder ...

Würdest du deine Träume erschießen, Knut?

Liebe Grüße, Balu und danke für deine Rückmeldung.

Sabine
Abrax (37)
(21.12.07)
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abertausendweit. (29) meinte dazu am 21.12.07:
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Synonym (32) meinte dazu am 21.12.07:
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 Isaban meinte dazu am 21.12.07:
@ Abrax:

Oh, das tut mir aber leid, dass dich die Nähe zur Kindersprache so quält.

Abertausendweit ist so wundervoll explizit auf deinen gewiss sehr konstruktiv gemeinten Kommentar eingegangen, dass mir kaum noch etwas auszuführen und erläutern bleibt. Aber darum ging es dir auch gar nicht unbedingt bei deiner Rückmeldung, nicht wahr?

Lieber Abrax, ich danke dir für deine interessanten und durchaus spannenden Ausführungen zu deiner Auseinandersetzung mit meinem Text und die vielen aufgeführten Gedanken, die auch gleich alle meine anderen Texte mit umfassen, deinen Versuch, etwas Nettes zu sagen und deine Erfolgswünsche.

Dir wünsche ich ein besinnliches, kerzenerleuchtetes Weihnachtsfest und alles Gute.

Beste Grüße,
Isaban
(Antwort korrigiert am 21.12.2007)

 Isaban meinte dazu am 21.12.07:
@ Abertausendweit:

Danke schön, auch für diese Rückmeldung und explizite Meinungsäußerung.
Du kennst mich ja, vieles hätte ich ein wenig anders ausgedrückt, aber du hast es mal wieder geschafft klar und deutlich deine Meinung auszuführen, so dass kaum unverstandene Bilder offen bleiben können, bei deiner hier aufgezeigten Interpretation und Analyse. Herzlichen Dank noch einmal.

Liebe Grüße,
Sabine

@ Synonym:

Aber, aber, wir wollen hier doch mal keine böswillige Retourkutsche unterstellen, bei dem ausführlich erläuterten und durchwegs geschmacksbezogen Urteil, oder?
Jedes Feedback ist interessant und wichtig, zeigt es doch auch, in welche Richtung man sein Schreiben entwickelt - und ebenfalls, für welche Leser man interessant schreibt und wer nicht mehr folgen kann oder mag. Nicht jedes Gedicht erschließt sich jedem und Geschmäcker sind verschieden.

Ich freue mich sehr, dass ich deinen treffen konnte und dass meine Bilder nicht für alle zu kryptisch sind.

Liebe Grüße, du,
Sabine
Abrax (37) meinte dazu am 22.12.07:
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abertausendweit. (29)
(21.12.07)
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 claire.delalune (06.01.08)
klasse geschrieben, finde ich.
"waswennbilder wecke" - eine formulierung zum neidischwerden.
die "trollkirschkugeln trollen" - auch dies macht einfach freude beim lesen.

und auch der inhalt ist berührend nachvollziehbar.
der hahnenschrei - ein anklang an verrat.

so lieb ich gedichte. die eine geschichte erzählen und dabei doch raum lassen für eigene gedanken und gefühle.

lg,
kathrin

 Isaban meinte dazu am 07.01.08:
Vielen lieben Dank, Kathrin, für deine Rückmeldung.
Ich freue mich sehr, dass dir das Sonett gefällt und du zwischen die Verse schlüpfen mochtest.

Herzliche Grüße,
Sabine
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