Nichts, gar nichts & überhaupt nichts.

Brief zum Thema Alles und Nichts...

von  DanceWith1Life

...gib mir mal ein..(jetzt das Wort für die passende Tonart im Brief), kurz nur, eine Andeutung, ein Ansporn, ja genau, jene seltenen Momente, die waren mein Ansporn, ist das etwa das deutsche Wort zu aspire, ...
Jetzt wo ich dies aufschreibe scheint es, dass darin auch gar kein Missverständnis bestand.

Dasistalleswasichwill, auf englisch sagt man da einfach nur, it, also "that's it", und das ist eigentlich nur die offizielle Bezeichnung, denn es gibt so viele verschiedene Dialektabweichungen, wie es Produkte gibt, und es gehört zur Wortfamilie "HabenWollen" also ein eher frühkindlicher Begriff, der sich bis ins "Richtig-furchtbar-alt-werden" fast unangetastet durch alle sonstigen Umwelt- und Entwicklungseinflüsse als unantastbare Leidenschaft im Traumland des Wünschens am Leben erhält.
Alle anderen Wünsche mussten mit der Zeit gehen, waren dem Alter, den finanziellen Verhältnissen, den kulturellen Möglichkeiten und den Lebensgewohnheiten der momentanen Lebensgemeinschaft unterworfen.
Er ist der Restposten Traumland, der vor jeder Realität verteidigt wird.
Eine Insel im Ozean der Veränderungen.
Und weil das alle wussten, waren alle hinter ihm her.
Er war das versteckte siebte Geißlein, das der Wolf nicht fand, alle anderen hat er längst verschlungen, in seiner Gier.
Der Wolf hat sich durch einen Trick Zutritt verschafft, heißt es im Märchen.
Er hat sich als jemand verkleidet, der er gar nicht ist.
Und es heißt, wir waren gewarnt worden.
Und er ist ein Räuber, und alle wissen das.
Unser Kleinstes hat sich aber in der Uhr versteckt, im Kasten der Zeit, zwischen dem Ticken der Zeiger und Sekunden.
Unser Kleinstes ist ihm entkommen, im Augenblick der Gefahr war es schnell genug.
Als die Mutter heimkommt sieht sie sofort was geschehen ist.
Der Lebensraum ist verwüstet, das kann nur einen einzigen Grund haben.
Und Sie ruft alle Namen, bis zuletzt das Jüngste antwortet.
Dasselbe "It" wurde schon oft verzaubert.
Immer und immer wieder war es den Zaubersprüchen erlegen.
Im Märchen ist es ziemlich schwierig den Wolf zu finden, man braucht einen, der ihn kennt.
Und es scheint sogar eine Form der Realität zu geben, in der es egal ist, ob etwas ein Märchen ist oder nicht.
Denn wenn wir alle die Märchen, die uns erzählt worden sind, nicht geglaubt hätten, wo wäre unsere Realität dann eigentlich.
Und es gibt soziale, politische und religiöse Märchen.
Aber alle haben so begonnen, es war einmal, und da ist es auch schon wieder, es, also "it", es ist dasselbe "It", das wir immer haben wollten.

Es muss irgendwo auf diesem Planeten ein paar goldene Sandkörner geben, nicht wahr.
Denn Sand ist abgetragenes Gestein, und es gab bestimmt Gestein mit Goldgehalt darunter.
Und dann wäre ich endlich entronnen, dieser seelischen Armut.
Und da ich gar keine Chance habe, es absichtlich zu finden, wird es mir zufliegen müssen, quasi engelsgleich.
Das ist so ein bisschen die Philosophie des Westens.
Aber bis das geschieht werde ich Sandkörner untersuchen, mit allen technischen Hilfsmitteln, die mir inzwischen zur Verfügung stehen und diese dann beschreiben.
Und ich werde sie genauestens unter die Lupe nehmen.
Denn ich muss mich ja vor den Zweiflern und Nörglern wappnen.
Und wie wir alle wissen wurde dieser Tatbestand zum Gesicht und Spiegel unseres Geistes, die detaillierte Beschreibung der Wüste.
Unsere Bücherregale sind voll davon.
Es gibt Filme darüber, es gibt Lieder darüber, es gibt Gedichte darüber.
Und manche bevorzugen eine humoristische Schilderung, und andere eine melancholische und wieder andere eine dramatische, aber es bleibt die Beschreibung einer Wüste.
Was jetzt erstaunlicher Weise eher selten vorkommt, ist die Beschreibung derjenigen, die den Durst spüren, das würde nicht ins Konzept passen, denn wir haben ja alles was wir brauchen, wir haben uns ja jahrzehntelang darum bemüht, aber dass jemand in der Wüste durstig wird und dies auch äußert, wäre das Menschlichste, das Natürlichste auf der Welt.
Und in dieser Wüste steht ein Zelt, auch das wäre nichts besonderes, denn die meisten Wüstenvölker wohnen in Zelten, und das aus gutem Grund.
Und in diesem Zelt gibt es zwar kein Wasser, denn das ist lange schon versandet, aber es gibt alle mögliche Unterhaltung.
Und man ist zumindest im Schatten.
Dieses Zelt nennen wir Kultur, und Zivilisation und Fortschritt und Religion und alle diese hochtrabenden Namen, für ein bisschen Schatten ohne Wasser.
Und Bewohner des Zeltes haben hart dafür gearbeitet, dort wohnen zu können.
Und natürlich hat jedes Zelt sein eigenes Territorium, denn auch wir sind Säugetiere und die brauchen ein Territorium.

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