Kindstot

Gedicht zum Thema Du und Ich

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von C. Scholz)
Kindstot

Die Verantwortung,
ich kann sie nicht mehr tragen,
nicht schultern länger, nicht
weiter noch komptabel leben,
möchte mich entheben
von dieser großen Bürde,
als ich das Feuer schürte
das nun nicht mehr glüht.

Küssen wollt´ ich dich, verschlingen,
ich wollte in dich dringen, fressen
dich mit Haut und Haar,

und streicheln deine Haut.

So klein bist du,
wirst langsam groß.
Dein Herz ist rein.

Wie kann ich sein
neben dir,
in dir und mit diesem Engelswesen.
Ich kehre mit Schwefelbesen.
Und grab´ dich tief in mir ein.

Ich nehm´ die Schaufel mit heim:
Du hast nicht gelebt;
ich schließe dich ein
in mein Gebet;
und lasse dich tief im Wald,
hier liegst du still und kalt.
Die Last war zu schwer,
ich weinte noch sehr,
bevor ich dich ließ und vergaß;
dass du mein Kind einst warst.

© Rainer M. Scholz

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text

WinstonSmith (51)
(11.01.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz meinte dazu am 11.01.08:
Danke für Deinen Kommentar (auch für den privaten). (Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm mit den Efeuurwäldern auf den Schultern.)
Liebe Grüße und eine gute Nacht auch für Dich,
R.
(Antwort korrigiert am 11.01.2008)
The_black_Death (31)
(26.03.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz antwortete darauf am 26.03.08:
Es geht schon um Kindstot, Black Death. Aber die Spur ist irreführend, und ich denke nicht, dass ich den Text eindeutiger gestalten möchte.
Grüße,
R.
(Antwort korrigiert am 26.03.2008)
Lena (58)
(26.03.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz schrieb daraufhin am 26.03.08:
Sehr lieb von Dir. Aber die Intention des Gedichts ist eine andere.
Grüße,
R.
mizzchaoz (34)
(05.05.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz äußerte darauf am 05.05.08:
Das ist die richtige Spur - das Begraben und Seinlassen und Weglaufen. Tiefe Liebe, außer im weitesten Sinne zu sich selbst, findet in dem Gedicht (der keine Reportage sein will und auch nicht autobiographisch) nicht statt. Im Gegenteil.
Danke,
R.
Christianna (49)
(17.06.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz ergänzte dazu am 18.06.08:
Sehr lieb von Dir. Aber die Intention des Gedichts ist eine andere. Danke.
Grüße,
R.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram