moral

Prosagedicht

von  IngeWrobel

.

keinen wimpernschlag von dir
möchte ich versäumen jeden
zentimeter deiner bewegungen
will ich beobachten jeden laut
wahrnehmen den dein mund
spricht deinen körper riechen
und das knistern spüren wenn
du in meiner nähe bist

mit allen sinnen will ich dich
erfassen denn sie werden alle
mobilisiert elektrisiert 
konzentriert auf dich

meine augen und ohren wenden
sich dir zu die härchen meiner
haut richten sich auf in deine
richtung

nur meine füße verharren im
betonquader moral


.

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Kommentare zu diesem Text


 Traumreisende (12.01.08)
oh ja, dieser zement kann ewig drücken... so wunderbar leicht der anfang und so betonhart das zurückholen...

dir liebe grüße
silvi

 IngeWrobel meinte dazu am 13.01.08:
Hallo silvi,
ja, genau so knallhart will ich es gelesen wissen.
Deine Favorisierung freut mich sehr!
Ganz liebe Grüße Dir in die Nacht
von der Inge

 BrigitteG (12.01.08)
Ja. Gut. Sehr ausdrucksvoll beschrieben, die Anziehung, die Bewegung/Entwicklung des Körpers und der Gefühle, und dann die Keule der Moral, versinnbildlicht im Stillstand und der Stagnation.
Hatte ich erwähnt, Inge, dass ich es doof und langweilig finde, wenn der Titel eines Textes das gleiche Wort ist wie das Thema? Nee, hatte ich nicht? Dann muss ich es auch bei den Anderen heute vergessen haben *g*. Liebe Grüße, Brigitte.

 IngeWrobel antwortete darauf am 13.01.08:
Meine liebe BrigitteGeh!
Ich hab just bei diesem Text die Liste der Themen 5 Minuten lang rauf + runter studiert, bevor ich es zuordnete. Das ist das Problem bei kV, dass ich oft ganz bestimmte - passende - Stichwörter nicht finde, während man sonst von der Fülle geradezu erschlagen wird. Hier wäre meines Erachtens Weniger mehr. Ich finds auch ziemlich einfallslos, wenn es sich eine Zeile drunter wiederholt......... und werde es streichen.
Schön, dass der Text Dir sonst gefällt. Der Betonquader soll eigentlich noch krasser rüberkommen: nicht Stagnation / Stillstand, was ja den Eindruck vermittelt, dass da mal Bewegung war, sondern eine grundsätzliche Behinderung von Beginn an - die Unmöglichkeit dieser Liebe.
Ich dank Dir für den Hinweis und das Schternsche und grüße Dich lieb!
die IngeWeh
abaer (73)
(13.01.08)
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 IngeWrobel schrieb daraufhin am 13.01.08:
Liebaer abaer!
Na da bin ich abaer froh, dass Du doch noch hinterm Öfele hervorgekommen bist. ,-)
Hätte denn der Titel "Die Füße im Beton" Dich gelockt?
Wie auch immer: schön, dass Du da warst ...... und Dank fürs *
sagt die Inge : )
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