Wandel

Gedicht

von  Traumreisende

Die Namen gaben uns Erinnerung,
den süßen Schmerz, damit wir weiterfühlen.
Es galt das Weh im kalten Stolz zu kühlen.
Wir kleiden uns mit dumpfer Dämmerung,
nichts Klares treibt die rostg’en Mühlen.

Und leise flüstert Dunkelheit
die leeren Augen aus dem Blick,
ein Keuchen wendet mit Geschick
die Angst in stumme Sicherheit.

Wir haben längst den Fluss vergessen,
das raue Treiben in den wilden Fluten,
der Sehnsucht ewig dunkelrotes Bluten,
das Festland schmilzt, dort wo wir einst gesessen,
die mit uns gingen, nannten wir die Guten.

Und leiser wird der dumpfe Ton,
die Jubelschreie werden weise,
es endet und beginnt die Reise,
das Weitergehen sei der Lohn.


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Kommentare zu diesem Text

schneerosenkind (38)
(12.01.08)
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 Traumreisende meinte dazu am 13.01.08:
danke dir sandy, ja klar sind unsere wege selten und immer mit viel viel abschied und loslassen verbunden.
du hast als kommentar sehr treffende worte gewählt .

herzliche grüße
silvi

 souldeep (12.01.08)
dort, wo der fluss vergessen wurde, nimmt es mich
mit in deinem gedicht, liebe silvi, dort reisst es mich...
das ist mein lieblingsvers. er ist wirklich gut. okay, die
erste brauchts auch, unbedingt - und die andern
vervollständigen das bild. das lebensbild der berge
und täler, der flussnähe und -ferne...


ich komme wieder, sei gewiss.
:)))
lieb grüsse ich dich,
kirsten

 Traumreisende antwortete darauf am 13.01.08:
na aber das hoffe ich doch, sonst pack ich meinen rucksack und gehe dich suchen )
du hast auch meine lieblingsstrophe....
drücke dich ganz lieb
silvi

 franky (12.01.08)
Hey liebe Silvi,

Unser Leben ist ein ständiges Wandeln.
Diese Zeilen klingen in mir weiter:
"das Festland schmilzt, dort wo wir einst gesessen,
die mit uns gingen, nannten wir die Guten."
Es ist gut so, andere würden nur die Sicht beschneiden
und sich am Seelnbluten weiden..
Schicke dir viele liebe Grüsse
Franky:())

 Traumreisende schrieb daraufhin am 13.01.08:
manchmal sehr viel wandel und manchmal entdeckt man etwas, das man niemals für möglich gehalten hätte, das kann gut, aber auch schmerzhaft sein, das weitergehen das ist das was dann zählt, das gute, wie das schmerzhafte is nicht festzuhalten...
dich ganz lieb umamernd
silvi

 ZornDerFinsternis (20.02.11)
Einfach unglaublich... die Worte bringen mein Herz schmerzend-schön zum Schwingen. Wundervoll.
Eine liebevolle Umarmung und liebe Grüße in deinen Sonntag.
Anni
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