Es war... kein Märchen

Gedicht

von  Traumreisende

Es war an einem Morgen im November,
ich weiß nicht mehr den Tag, oder das Jahr,
auch nicht zu welcher Stunde es geschah,
nur dass es ein sehr graues Dämmern war.

Ein Atemzug, der mit der Stille brach,
zog eine Spur der Klarheit durch das Denken
und führte mich in eine andre Sicht,
als würde sich der Boden mit mir senken.

Und aus der Tiefe schoben sich Gesichter
an mir vorbei, mit stummer Deutlichkeit.
Ein jeder Blick gefüllt mit vielen Worten,
wie hundertfaches „Komm, mach dich bereit!“

Nein, nicht zum Sterben riefen die Gestalten,
im Gegenteil, taghell war ihre Sicht.
Sie forderten von mir auf schlichte Weise,
Ich selbst zu sein. Das wäre meine Pflicht.

Ihr Fingerzeig war unbeirrt direkt,
neben mir nichts, das als Entschuldigung,
ich nutzen konnte für den steten Fall,
in dieses Loch von Trauer und Verbitterung.

Ich sah die Täuschung, der ich hingegeben,
sah all die Lügen, die ich gierig fraß,
weil sie viel süßer als die Wahrheit schmeckten
und dort die Wurzel meiner eignen Lügen saß.

Es war an einem Morgen im November
und hüllen mich jetzt dunkle Töne ein,
seh ich Gesichter und den Fingerzeig,
der sagt, fall niemals wieder dort hinein."




.


Anmerkung von Traumreisende:

vers 4 ,mit Idee von Tine verändert... Danke

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Kommentare zu diesem Text


 souldeep (17.01.08)
ja...
ich weiss...
und ja. ich weiss.


:)))
umärmelgruss dir, du liebe - mehr ein anderes mal.

kirsten

 Traumreisende meinte dazu am 18.01.08:
Du liebe, ich weiß, dass du weißt lass dich lieb drücken
silvi
Nunny (73)
(17.01.08)
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 Traumreisende antwortete darauf am 18.01.08:
ja das stimmt, enttäuschungen werfen weit zurück und spurlos bleiben sie nicht, aber gern nur zu gern denken wir dass alles nicht an uns lag und wir uns dem hingeben müssen und das genau stimmt nicht!!! wir sollten schon ein wenig das ruder in die hand nehmen und nicht nur treiben...

hab lieben dank für deine worte
silvi
steinkreistänzerin (46)
(17.01.08)
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 Traumreisende schrieb daraufhin am 18.01.08:
wie wahr!!! das eigene selbsterkennen ist schon wie ein siebenmeilenvorsprung vor dem Aufgeben und hineinfallen.

und hab dank für das lob zum gedicht direkt, ich hab da schon noch stellen, die könnten besser sein und habe auch wertvolle hinweise in den kommentaren bekommen, und such noch nach lösungen, aber das erzählende hat mir selbst gefallen :- )))

dir herzlich liebe grüße und eine umarmung

silvi
Herzwärmegefühl (53)
(17.01.08)
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 Traumreisende äußerte darauf am 18.01.08:
Das ist schon wichtig moni auch mal münchhausen mit sich zu spielen und nicht alle kraft und energie dafür aufwenden entschuldigungen zu finden...

oder sich zu erinnern, erinnern, dass man es schaffen kann!!!

dir eine liebe umarmung und sei herzlich gegrüßt
silvi
poxy (19)
(17.01.08)
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 Traumreisende ergänzte dazu am 18.01.08:
richtig ! es sollte nie als zu spät definiert werden, denn dann hat man noch weniger chance gegen sich selbst :- )

dir lieben dank
silvi
Mitternachtslöwe (27)
(17.01.08)
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 Traumreisende meinte dazu am 18.01.08:
hallo herr löwe der mitternacht,

da hast du dich ja wirklich gut mit dem text auseinandergesetzt. bin echt angetan von der form deiner kritik, so eine wünschte ich mir öfter!

also das mit dem lenken...kopf einzieh und an herrn sick denkend: der dativ ist dem genitiv sein tod.... wenn der diesen satz lesen würde, dann würde er alle bücher zurückverlangen, die ich von ihm habe.. und doch... ich hab noch keine möglichkeit gefunden die dir und herrn sick und der grammatik im allgemeinen gerecht werden würde und doch gleichzeitig das aussagt, was ich sagen will, denn von der aussage mag ich nicht weggegehen.... aber sei gewiss, es wird mir keine ruhe lassen, bis ich dir etwas biete :- ))
und dann die ung strophe...
ich will genau das sagen, dieses ewige vorholen von entschuldigungen... aber da ich ja immer sehr gern laut lese, weiß ich nur zu genau was du da meinst, es hakt und das nicht nur einmal... hier wird es mir noch schwerer fallen eine alternative zu finden, denn was ist die alternative zu entschuldigung: ausflüchte, vorgeschoben...?? wäre es ein ausflüchten, wenn ich die strophe ganz raus nehme? ne geht auch nicht, mist...

die mehrzahl der lügen nehme ich gern und auch das ende, ich muss dich ja entschädigen, dass du dir wunde füsse auf dem trampelpfad geholt hast :- ))))

also wenn du doch noch eine idee hast wie ich den pfad glattharken kann, dann immer her damit.
nochmals lieben dank!! für deine hinweise

lg silvi

 Traumreisende meinte dazu am 18.01.08:
ich bekam eine hilfe von einer freundin:

Nein, nicht zum Sterben riefen die Gestalten,
im Gegenteil, taghell war ihre Sicht.
Sie forderten von mir auf schlichte Weise,
Ich selbst zu sein. Das wäre meine Pflicht.

und damit wäre herr sick zufrieden, und du??

:-)

lg silvi
Mitternachtslöwe (27) meinte dazu am 18.01.08:
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Balu (57)
(17.01.08)
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 Traumreisende meinte dazu am 18.01.08:
oh balu, das war in die 100 getroffen!!! ja, sich niemals wieder selbst belügen zu müssen!!!
und du hast recht gehabt, das schreiben hat mir gut getan.
bin durchschaut
dir ganz liebe grüße
silvi
Lena (58)
(17.01.08)
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 Traumreisende meinte dazu am 18.01.08:
Liebe arja,
danke für die zustimmung dieser zeile, ja genau das will ich sagen, aber es ist sprachlich nicht gerade sauber, wie ich trotz hinschummeln merken musste...

wir sollten schon käpten unseres lebens sein, auch wenn der beste kapitän nicht sehr viel im sturm ausrichten kann, aber manchmal reicht es , dass schiff in die richtige position zu bringen, bevor es vor der welle überschlagen wird...:- )

dir ein danke mit lieben grüßen
silvi
C.S.Steinberg (43)
(17.01.08)
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 Traumreisende meinte dazu am 18.01.08:
Hallo cash,

es holpert noch stimmt, ich wird noch mal in mich gehen,
hab dank für deinen vorschlag, aber der würde nicht ganz in das metrische gefüge passen und ist auch nicht danz die aussage , die ich treffen wollte, aber das sagtest du ja, es können auch andere wege möglich sein. aber vielleicht sollte ich nicht bei dem lenken ansetzen sondern generell diesen reim ändern...

dir vielen dank für dein mitgehen und weitergehen

lg silvi
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