French Toast

Tagebuch zum Thema Sex/ Sexualität

von  Iv0ry

Es war 4.15 als ich heimkam. Hinter mir geschätzte 450 Kilometer Nacht, ein angeknackster Knöchel und ein Mann mit einer Zuckerdose, der jedem Caipirinhia nachlief.

Gerne hätte ich mich an ihn geschmiegt und das Blut der Nacht von mir gewaschen. Es war ein schmutziger Job in dieser Samstagnacht ich zu sein, da änderte die Schloßkulisse nichts daran.
Mörderin kleiner Schnecken, des netten Mädels in ihrer Ganzkörpernetzstrumpfhose, die lückenlos löchern den Männern mit ihren Halsbänden das Herz in die Hose rutschen ließ.

Anfangs setzte ich mich ruhig an die Bar, bewunderte das Buffet mit dem Hirschgulasch, es ähnelte sehr dem Reh, dass letzte Woche bei meiner Porscherundfahrt nicht schnell genug den Löffel abgeben wollte, und erst durch ein wenig Nachfragen zum Ableben zu bewegen war.

Überall fremde Hände auf meinem Körper, der sich in Schwarz vor Blicken versteckte.
Halb gefickt ist wie halb gestorben.

Im Swimmingpool die Leiche einer Kröte - ich bestehe darauf, dass es Suizid war, ich kurz davor es ihr gleichzutun.

Meine Gedanken zogen durch die Nebelschwaden der Nichtraucherecke, blieben an den Lippen einer Autorin hängen, die mir etwas von Geradeausschreiben erzählen wollte.

Die Serpentinenbuchstabennarben werden sich hübsch machen auf ihrem Körper, über den ich mich beuge um ihren Freund zu küssen. Er war noch zu jung das alles zu begreifen. Und ich schon zu alt.


Halb geschlagen ist wie halb gestorben, dröhnte eine Erinnerung an mein Ohr, wie all die Musik, die mich an mein Alter erinnerte, und aus dem Kassettendeck des weißen Golfs drang, mit jenem Gedröhne, das nur ein schlecht getuntes Auto kennt.
Aber sie sind unfallsicherer, die hellen.

Es nütze dem Fahrer auch nichts, er musste über die Klippe in meinen Augen springen. Hinein in ein Kirschgrützenleben.

Ich hätte seine Stimme gerne gehört, diese Nacht.
Doch wir schreiben nur
Die Briefkrähe vor meinem Fenster knabberte an meinen Ohren, bevor sie mit Keks und wahllosen Buchstaben aufbrach.

Das Aufbrechen der Zeilen und Zeiten konnte ich danach bewundern, als die Sonne sich zwischen die Äste stahl, und ich unterging,  in einem Wodka und jener Melancholie, die nur aus Einsamkeit, Mutwillen und schlechtem Sex entstehen kann.

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Kommentare zu diesem Text

ungesagt (34)
(12.02.08)
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 Iv0ry meinte dazu am 12.02.08:
Hey, ich hab vorhin erst mit Krötenblut geduscht:)
EliasRafael (50)
(19.11.10)
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