Vom Feuer getroffen (Wilhelm Gustloff)

Prosagedicht zum Thema Schuld

von  Prinky

Durch die schleichende Nacht, am Rande der
Hoffnung, allein...Im Geleit, und trotzdem
im Begriff in der Unendlichkeit des Wahnsinns
Opferbank tausenden Lebens zu sein.

Kleinkinder, die in Bullaugen als Knäuel verheddern,
um in der eiskalten See qualvoll dem Reich
letzten Blutzoll zu schenken, nun aber schnell,
da es sich lohnt. Neuntausend Leben, die einfach
nur den Zeitraum verpassten, lebendig zu bleiben.

Und als die Glieder zerfetzten war es der
aufgeklärten Welt eigentlich egal. Dem
Selbsthass nichts wert, als ob die Kinder
nur an Türen genagelt wurden, um
Farbe ins Spiel zu bringen.

Blutrot vermischte sich das Wasser im Innern des
riesigen Schiffes, um später auf dem Grund
des Meeres, eingsickert im Schlamm, lange der
Vergessenheit zum Opfer zu fallen. Die Titanic mit
tausenden Toten weniger hält die makabere
Fahne der großen Tragödie. Welch ein Hohn!

Und folglich blicken deutsche Kinderaugen
aus der momentanen Flut. Spuckend vermischt sich
ihr Antlitz mit der heutigen gottlosen Zeit,
und als Fanal gilt ihr Geschrei,
aber ihre Stimmen bleiben allesamt leise,
während Deutschland den Superstar sucht.

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